Brustwachstum beim Mann (Gynäkomastie): Ursachen – Symptome

    Definition – was ist Gynäkomastie?

    brustwachstum beim mann

    Das Wort Gynäkomastie kommt aus dem Griechischen und bezeichnet eine einseitige oder beidseitige Vergrößerung der Brustdrüsen beim Mann. Einfach ausgedrückt könnte man sagen, bedeutet dies ein Brustwachstum beim Mann, ähnlich wie es bei Mädchen in der Pubertät auftritt. Die männliche Brust ähnelt der der Frau.

    Gynäkomastien sind keine Krankheiten an sich, vielmehr deuten sie meist auf eine Erkrankung oder körperliche Veränderung, beispielsweise im Hormonhaushalt, hin. Eine Gynäkomastie tritt in unterschiedlichen Formen auf und kann verschiedene Ursachen haben, die im Folgenden näher erklärt werden.

    Symptome

    Das offenkundigste Symptom einer Gynäkomastie ist die Umfangsvermehrung der Brust. Dabei vergrößern sich die Brustdrüsen, entweder auf einer oder auf beiden Seiten. Schmerzhaft ist dieser Vorgang für gewöhnlich nicht, nur wenige Patienten verspüren Schmerzen, ein Ziehen oder Spannungsgefühl. Andere Patienten berichten über eine höhere Sensibilität im Brustbereich, manche dagegen über Bewegungseinschränkungen. Die Gynäkomastie an sich löst aber zumeist keine Beschwerden aus. Das Problem ist, dass der Grund für das Brustwachstum beim Mann gefunden werden muss. Je nach Ursache können bestimmte Begleitsymptome auftreten. Deshalb ist die Ursachenforschung bei Gynäkomastien so wichtig.
    Nicht zu vergessen ist die psychische Belastung, die für viele Männer mit einer Umfangsvermehrung der Brust oder den Brüsten einhergeht.

    Ursachen und Risikofaktoren

    Das Spektrum der Ursachen für eine Gynäkomastie ist sehr breit und reicht von harmlos bis hin zu ernsthaften Krankheiten.

    a) Endokrinologische Störungen aufgrund des Alters

    Die häufigste Ursache für das Brustwachstum beim Mann sind endokrinologische Störungen, also Störungen im Hormonhaushalt. Neben dem männlichen Sexualhormon Testosteron hat auch jeder Mann einen gewissen Östrogenanteil in seinem Körper, also weibliche Sexualhormone.

    Steigt der Östrogenspiegel beim Mann, kann dies das Brustwachstum verursachen. Verantwortlich für solch ein Ansteigen können ganz natürliche Prozesse im Körper sein, die nicht weiter besorgniserregend sind: So haben etwa 60 Prozent aller männlichen Neugeborenen einen Brustansatz, der nach einiger Zeit ganz von selbst wieder verschwindet. In der Pubertät, der Zeit der großen hormonellen Veränderungen im Körper, kann es ebenso zu einer Gynäkomastie kommen. Normalerweise bildet sich diese Veränderung ebenfalls von alleine wieder zurück. Im Alter kann bei Männern die Testosteronproduktion zurückgehen, sodass ein Brustwachstum beginnt. Übergewicht begünstigt derartige altersbedingte Prozesse stets.

    b) Endokrinologische Störungen aufgrund des Lebensstils

    Endokrinologische Störungen, die zu einem Wachstum der männlichen Brust führen, können infolge von Drogen-, Alkohol- oder Medikamentenkonsum auftreten oder aber Hinweise auf erbliche bedingte Fehlprozesse im Körper hinweisen.
    Auch Übergewicht (Adipositas) kann zu endokrinologischen Störungen führen, die für das Brustwachstum beim Mann verantwortlich sind.

    c) Gynäkomastien in Zusammenhang mit anderen Erkrankungen

    Gynäkomastien können jedoch auch auf schwerere Erkrankungen hindeuten. So können beispielsweise Schädigungen der Leber oder der Nieren Ursache für das Brustwachstum sein.

    Essstörungen, die zu einem unterernährten Zustand des Körpers führen, kommen ebenfalls als Ursache in Betracht, da hierdurch ein massives Absinken des Testosteronspiegels möglich ist, was zudem die Leberfunktion negativ beeinflussen kann.

    Schilddrüsenüberfunktionen und Tumore können eine weitere Ursache sein. Brustkrebs, der bei Männern genauso wie bei Frauen auftreten kann, ist ebenfalls ein möglicher Auslöser für ein Brustwachstum. In diesem Fall ist das Wachstum allerdings fast immer einseitig und schmerzhaft.

    Harmlos oder gefährlich – was ist bei Gynäkomastien zu tun?

    Ob das Brustwachstum beim Mann harmlos oder gefährlich ist, kann allein ein Arzt durch ein ausführliches Patientengespräch und verschiedene Untersuchungen herausfinden, denn es kommen viele verschiedene individuelle und körperliche Ursachen für Gynäkomastien infrage.

    Die hormonellen, altersbedingten Störungen sind nicht besorgniserregend und verschwinden fast immer von alleine wieder.
    Ist der Patient durch Übergewicht oder Subtanzmissbrauch selbst für das Brustwachstum verantwortlich, so hilft eine Umstellung des Lebensstils.

    Bei schwereren körperlichen Erkrankungen, wie Nieren- oder Leberproblemen, wird der Arzt entscheiden, was als Nächstes zu tun ist, um die Ursachen des Brustwachstums zu beheben.

    Ist eine Gynäkomastie harmlos, sind keine weiteren Maßnahmen nötig, doch fast immer leiden die männlichen Patienten unter der weiblich anmutenden Brust. Unter diesen Umständen ist eine Hormonbehandlung möglich, die mit Gabe von Medikamenten das Problem beheben kann. Für Patienten mit einem sehr hohen psychischen Leidensdruck kommt neben der umstrittenen Hormontherapie ein chirurgischer Eingriff infrage, bei dem das überschüssige Fettgewebe der Brust entfernt wird.

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