Demenz – Definition, Formen und Ursachen

    Was versteht man eigentlich unter Demenz?

    Unter dem Begriff Demenz sind mehrere, meist durch neurodegenerative Erkrankungen verursachte Symptomkomplexe zusammengefasst, die zu einer Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit führen. Je nach Verlauf und Ausprägung geht eine Demenz mit dem Verlust des Gedächtnisses, der Denk- und Problemlösungsfähigkeiten sowie der Sprache und der Orientierung einher. Dadurch ergeben sich langfristig auch soziale Einschränkungen und erhebliche Probleme, den Alltag ohne fremde Hilfe zu meistern.

    Abhängig von den Ursachen beziehungsweise Grunderkrankungen wird zwischen mehreren Formen der Demenz unterschieden. In den westlichen Industrienationen leiden geschätzte sechs bis zehn Prozent der Menschen über 65 Jahren an Demenz.

    Morbus Alzheimer – die häufigste Form der Demenz

    Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Ursache einer Demenz und führt zu einem Abbau und einer Veränderung der Gehirnstruktur. Durch die Ablagerung sogenannter Plaques kommt es zu einer Störung der Reizübermittlung zwischen den Nervenzellen und damit zu einer eingeschränkten Informationsübertragung. Die schädlichen Eiweißablagerungen bedingen eine Überproduktion von Glutamat und gleichzeitig einen Mangel an Acetylcholin. Diese beiden Botenstoffe agieren als Neurotransmitter und sind für die Übertragung der Nervenimpulse verantwortlich.

    Die Betroffenen verlieren allmählich ihre kognitiven Fähigkeiten, ihr räumliches Verständnis und schließlich die Sprache. Auch Veränderungen der Persönlichkeit werden bei Alzheimer-Patienten häufig beobachtet. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind bis heute nicht gänzlich erforscht. Mediziner bringen sowohl langfristige Fehlernährung und Arterienverkalkung als auch intellektuelle Unterforderung und Bewegungsmangel mit Alzheimer in Verbindung. Auch genetische Faktoren und ein hohes Alter spielen eine wesentliche Rolle in der Entstehung einer Demenz als Folge von Morbus Alzheimer.

    Weitere Formen von Demenz

    Auch wenn der altersbedingte Verlust der kognitiven Fähigkeiten in vielen Fällen durch eine Alzheimer-Erkrankung ausgelöst wird, ist diese bei weitem nicht die einzige Ursache einer Demenz. Eine vaskuläre Hirnschädigung kann dazu führen, dass der Betroffene unter Konzentrations- und Gedächtnisschwächen und einem verlangsamten Denkvermögen leidet. Diese Symptome werden ebenfalls als Demenz definiert. Im Zuge eines Schlaganfalls, eines Infarkts, durch Hirnblutungen oder eine Thrombose kommt es zu Schädigungen der Blutgefäße im Gehirn, wodurch der Nährstofftransport zu den Zellen langfristig gestört wird. Oft tritt eine vaskuläre Hirnschädigung begleitend zu Morbus Alzheimer auf. In solchen Fällen sprechen Mediziner von einer Mischdemenz, die die Symptome beider Erkrankungen zeigt und daher besonders schwer verläuft.

    Oft wird auch eine Parkinson-Erkrankung von einer Demenz begleitet, die sich meistens ein Jahr nach dem Auftreten der ersten, für die Krankheit typischen motorischen Störungen bemerkbar macht. Wie Alzheimer zählt auch Morbus Parkinson zu den neurodegenerativen Erkrankungen, die durch eine Schädigung der Nervenzellen verursacht werden. Geschätzte vierzig Prozent aller Parkinson-Patienten entwickeln auch eine Demenz, die mit Denk- und Sehstörungen, Verlangsamung, Inkontinenz und oft auch mit Depressionen und Persönlichkeitsveränderungen einhergeht.

    Lewy-Körperchen-Krankheit

    Ein der Parkinson-Erkrankung mit begleitender Demenz und Morbus Alzheimer sehr ähnliches Krankheitsbild verursacht die sogenannte Lewy-Körperchen-Krankheit, die für etwa zwanzig Prozent aller Demenzfälle verantwortlich ist. Sie geht mit Einschlüssen von Proteinen in den Nervenzellen im Gehirn einher, die die Ausschüttung des Botenstoffes Dopamin reduzieren.

    Morbus Huntington

    Zu den seltenen Formen der Demenz zählt die Erbkrankheit Morbus Huntington, die im Alter von etwa vierzig Jahren beginnt und im Spätstadium mit einem Zerfall der Nervenzellen des Gehirns einhergeht. Dadurch kommt es zu einer Demenz, die sich in psychischen Störungen, Bewegungsstörungen und einem deutlich beeinträchtigten Denkvermögen manifestiert. Auch unfallbedingte Aphasien können in seltenen Fällen die für eine Demenz charakteristischen Symptome verursachen.

    Diesen Beitrag teilen
    Wichtiger Hinweis: Die auf www.gesundheit-im-netz.net vorgestellten Inhalte wurden zu rein informellen Zwecken erstellt. Sie ersetzen IN KEINER WEISE eine professionelle medizinische Untersuchung, Beratung und Behandlung. Bitte beachten Sie dazu den Haftungsausschluss bezüglich medizinischer Themen.