Bindehautentzündung – Konjunktivitis: Behandlung & Vorbeugung

    In der Regel ist eine einfache Bindehautentzündung oder Konjunktivitis selbstlimitierend, das heißt, sie heilt nach einigen Tagen, spätestens nach zwei Wochen von selbst aus. Um mögliche gefährliche Folgen wie Schäden an der Hornhaut zu vermeiden, ist es dennoch wichtig, immer einen Arzt zu konsultieren, um die Ursache der Erkrankung ausfindig zu machen. Abhängig von der Diagnose stehen mehrere Möglichkeiten für die Behandlung einer Bindehautentzündung zur Verfügung.

    Therapie einer bakteriellen oder viralen Konjunktivitis

    Die Behandlung einer Konjunktivitis, die von unspezifischen Bakterienstämmen ausgelöst wurde, erfolgt meist durch die Gabe eines Augenpräparates auf Basis von Antibiotika. Augensalben oder Tropfen mit Sulfonamiden, Tetracyclin, Neomycin oder Kanamycin verkürzen die Dauer der Erkrankung und reduzieren das Risiko von Komplikationen. Oft werden solche Antibiotika in Kombination mit Glucocorticoiden verabreicht, die durch ihre entzündungshemmende Wirkung ein schnelles Abheilen und einen Rückgang der Rötung und Schwellung begünstigen. Glucocorticoide dürfen wegen ihrer starken Nebenwirkungen auf das Gewebe des Auges jedoch nur maximal zehn Tage zur Behandlung einer Bindehautentzündung eingesetzt werden, da sonst das Risiko, einen grünen oder grauen Star zu entwickeln ansteigt. Solche Arzneistoffe können nur vom Arzt verschrieben werden.

    Als rezeptfreie Alternative stehen desinfizierende Augentropfen wie beispielsweise Hexamidin zur Verfügung, die jedoch für die Behandlung einer Bindehautentzündung bei Kindern und Jugendlichen nicht angewendet werden dürfen.

    Liegt eine schwere bakterielle Augenentzündung vor, wie beispielsweise das von Chlamydien hervorgerufene Trachom oder eine von Genokokken oder Diphterie-Erregern ausgelöste Konjunktivitis, ist die innerliche Gabe von speziellen Breitband-Antibiotika erforderlich. Die Behandlung einer solchen Bindehautentzündung geht mit einem stationären Aufenthalt in der Klinik einher, da die Therapie ganzheitlich erfolgen muss.

    Eine virale Konjunktivitis tritt meistens als Begleiterscheinung einer von Viren ausgelösten Erkrankung wie beispielsweise Masern, Windpocken oder Röteln auf und heilt in der Regel ohne Medikamente nach mehreren Tagen aus, wenn die ursächliche Krankheit behandelt wird. Im Falle einer seltenen Infektion des Auges mit Herpes-Viren kommen Augentropfen oder eine Augensalbe auf Basis spezieller Virostatika, die über mehrere Wochen lokal aufgetragen werden, zum Einsatz. Eine äußerst seltene Pilzerkrankung im Auge, die eine Konjunktivitis ausgelöst hat, wird mit der lokalen Gabe von speziellen Antimykotika therapiert.

    Linderung der Symptome einer einfachen Konjunktivitis

    Um das Auge von den Verklebungen zu befreien, kann es mit Wasser oder einer sterilen Kochsalzlösung und einem Wattepad vorsichtig gereinigt werden. Dabei ist immer zu beachten, dass die Flüssigkeit nach der Reinigung nach außen abläuft, um den Kontakt mit dem anderen Auge zu vermeiden.

    Sanfte pflanzliche Heilmittel
    Wird eine Augeninfektion durch eine Allergie wie etwa Heuschnupfen, Trockenheit oder eine Reaktion auf einen Fremdkörper wie Sandkörner oder Staub ausgelöst, stehen sanfte pflanzliche Heilmittel zur Verfügung, um die Schwellung und Rötung zu lindern und den Heilungsprozess zu beschleunigen.

    Ein aus Augentrost oder Ringelblume zubereiteter Teeaufguss wirkt desinfizierend und unterstützt das Gewebe des Auges bei der Wundheilung. Dazu wird ein im frisch aufgebrühten Tee getränktes Wattepad mehrmals täglich auf das geschlossene entzündete Auge aufgelegt und diese Kompresse erneuert, wenn sie ausgekühlt ist. Von einer Anwendung mit Kamillen- oder Schwarztee sollte Abstand gehalten werden, da er Hautreizungen und allergische Ausschläge sowie eine Verschleppung der Keime verursachen kann und die Augen zu stark austrocknet. Darüber hinaus können kleinste Partikel in die Augen gelangen und die Symptome verschlimmern.

    Pflanzliche Augentropfen sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich und enthalten hochwertige natürliche Extrakte, die die Drüsen anregen, mehr Flüssigkeit zu bilden und die Symptome wirksam lindern. Tropfen mit Augentrost eignen sich besonders für die Behandlung einer Bindehautentzündung, die von Viren oder Bakterien ausgelöst wurde. Abschwellend, entzündungshemmend und befeuchtend wirken auch Augenpräparate auf Basis von Gartenraute oder Schöllkraut.

    Künstliche Weißmacher (Dekongestiva)
    Bei starker Rötung ermöglicht das Auftragen künstlicher Weißmacher, sogenannter Dekongestiva, eine schnelle Abschwellung der Schleimhäute und lässt die Bindehaut erblassen, wodurch die roten Augen optisch heller erscheinen. Solche Weißmacher sollten jedoch nur über kurze Zeit angewendet werden, da sie die Augen stark austrocknen und dadurch einen Teufelskreis in Gang setzen können.

    Maßnahmen zur Vorbeugung einer Konjunktivitis

    Um eine Verbreitung von Erregern zu vermeiden, die eine hochansteckende Augeninfektion auslösen, ist eine gründliche Hygiene von größter Bedeutung. Die Hände sollten regelmäßig mit Seife gewaschen werden und nicht mit den Augen in Berührung kommen, damit sich Erreger nicht auf Gegenständen und Türklinken verbreiten und weitere Infektionen auslösen können.

    Während der Behandlung einer Bindehautentzündung empfiehlt sich die Verwendung von Einwegwaschlappen und Wattepads, um das Gesicht zu reinigen. Dies verhindert eine erneute Infektion oder die Erkrankung des anderen Auges. Wenn im Haushalt jemand an einer Konjunktivitis leidet, sollten Handtücher keinesfalls geteilt werden.

    Besteht eine Allergie auf bestimmte Stoffe, die eine Konjunktivitis zur Folge haben kann, müssen aggressive Pflegeprodukte durch milde Kosmetika ersetzt werden. Menschen mit sensiblen Augen sollten Zugluft so gut es geht vermeiden. Bei Aufenthalten im Schnee oder Sand oder bei bestimmten Arbeiten mit Partikelbildung können geeignete Brillen davor schützen, dass Fremdkörper ins Auge eindringen.

    Kontaktlinsenträger sollten stets darauf achten, dass die Linsen sorgfältig gereinigt und hygienisch aufbewahrt werden. Um einer Austrocknung der Augen vorzubeugen, sollten Kontaktlinsen nicht unentwegt und zwischendurch immer wieder Brillen getragen werden.

    Eine ständige Überanstrengung macht Augen zudem deutlich anfälliger für Infektionen. Aus diesem Grund sollten Sehhilfen regelmäßig vom Optiker oder Augenarzt angepasst werden. Einer Überanstrengung der Augen wird auch durch ausreichende Beleuchtung während der Arbeit wirksam vorgebeugt.

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