Giftstoffe in Tattoos – Gefahr für die Gesundheit

    Längst haben Tattoos ihr zweifelhaftes Image der Körperzierde von Gangmitgliedern und Kriminellen hinter sich gelassen und gelten heute in der westlichen Welt als wichtiges modisches Statement. Besonders Menschen unter vierzig Jahren lassen sich häufig Tattoos stechen, um trendig zu sein, den Stars aus der Popkultur nachzueifern oder ihre Individualität auszudrücken. Geschätzte 10 bis 25 Prozent der Bevölkerung tragen in den USA und Europa Tattoos, wobei es bei den Menschen unter dreißig Jahren sogar bis zu 40 Prozent sein sollen.

    Da Tätowierungen wie Kleidung oder Schmuck bestimmten Modeströmungen unterworfen sind, bereuen allerdings viele Menschen in späteren Lebensjahren den Schritt, sich die Haut mit auffälligen Motiven verziert haben zu lassen. Nicht nur in Hinblick auf das langfristige Selbstbewusstsein können Tattoos problematisch sein, auch gesundheitliche Schäden werden mit der Körperkunst in Zusammenhang gebracht. Wie zahlreiche Untersuchungen ergaben, sind in den in Tattoo-Studios gebräuchlichen Farben viele Giftstoffe enthalten, die sich in den Organen anreichern und vermutlich noch nach vielen Jahren verschiedene Erkrankungen auslösen könnten.

    Tattoo-Farben als Giftcocktails

    Lange Zeit wurden die Inhaltsstoffe in den Tattoo-Farben nicht behördlich kontrolliert. Dies führte dazu, dass in den Farben unterschiedliche Zusatzstoffe enthalten waren und oft immer noch sind, die vorrangig in der Industrie eingesetzt werden und ein hohes allergenes und krebserregendes Potenzial in sich tragen. Erst seit einigen Jahren steigt angesichts der Popularität von Tattoos allmählich das Bewusstsein, dass die Farbstoffe, die unter die Haut gespritzt werden, aufgrund der darin enthaltenen Giftstoffe der Gesundheit großen Schaden zufügen könnten, wobei Langzeitstudien dazu noch fehlen.

    Durch regelmäßige chemische Analysen der Farbpigmente werden heute zwar immer mehr schädliche Produkte vom Markt genommen, trotzdem sind immer noch zahlreiche Farbstoffe in Verwendung, die gefährliche chemische Substanzen enthalten. Auf vielen Verpackungen sind die Inhaltsstoffe nicht aufgelistet, und die Produkte erweisen sich in den Untersuchungen oft als wahre Giftcocktails. Darin finden sich Farbstoffe, die eigentlich in der Industrie zur Färbung von Auto- und Möbellacken, Druckertinte und Plastik verwendet werden ebenso wie Konservierungs-und Trägerstoffe, die den Abbau der Pigmente in der Haut verhindern sollen. Vor allem in illegalen oder unseriösen Tattoo-Studios ist die Gefahr groß, dass billige Farbpigmente mit giftigen Inhaltsstoffen zum Einsatz kommen.

    Toxische Belastung von Tattoo-Farben

    Mediziner nehmen an, dass bereits während des Tätowierungsvorgangs bis zu achtzig Prozent des Produktes und damit ein erheblicher Anteil der Giftstoffe nicht in der Haut bleiben, sondern durch die Körperflüssigkeiten im gesamten Organismus verteilt werden. Die toxischen Bestandteile der Farben reichern sich in den Lymphknoten sowie in der Leber und in den Nieren an, wo sie jahre- und jahrzehntelang verbleiben und daher noch in späteren Lebensphasen ihre schädliche Wirkung auf den Organismus entfalten können. Bewiesen konnte dies bereits dadurch werden, dass Chirurgen bei Operationen tätowierter Menschen feststellten, dass deren Lymphknoten in der Nähe des Tattoos ebenso bunt sind wie das Motiv selbst.

    Quecksilber – Nickel – Kobalt – Cadmium

    Tests ergeben immer wieder, dass auch viele handelsübliche Farben gefährliche Mengen an stark allergenen Schwermetallen wie Quecksilber, Nickel, Kobalt oder Cadmium enthalten. Die bekannten Folgen von Schwermetallvergiftungen reichen von Krebs und Autoimmunerkrankungen über Unfruchtbarkeit bis zu psychischen Störungen. Auch färbende Zusätze wie Blei oder Antimon, Ruß und Formaldehyd werden regelmäßig in Rahmen chemischer Analysen gefunden. Knallbunte Farben gelten durch die Zugabe von Azofarbstoffen als besonders gefährlich, denn sie setzen im Organismus Spaltprodukte frei, die Krebs verursachen können. Dennoch sind auch schwarze und heute immer mehr gebräuchliche „natürliche“ Farben stark krebserregend, da sie Kohlenwasserstoffe enthalten.

    Tattoo-Entfernungen erhöhen gesundheitliche Gefahr

    Eine besonders hohe Gefahr geht von Tattoo-Entfernungen mithilfe von Lasern aus. Durch Einwirkung des Lasers werden die Pigmente zertrümmert und über die Blutbahn abgebaut. Dieser Prozess erhöht das Risiko, dass die Giftstoffe in die Organe gelangen, drastisch. Menschen, die in Erwägung ziehen, ihre Haut verzieren zu lassen, sollten ihre Entscheidung daher auch in diesem Zusammenhang überdenken. Eine Entfernung eliminiert zwar in späteren Jahren, wenn das Tattoo unmodern oder aus persönlichen Gründen unerwünscht ist, nahezu alle optischen Spuren, jedoch keineswegs die schlummernde gesundheitliche Gefahr.

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