Die Diagnose Demenz im Freundes- oder Familienkreis kann ein Schock sein. Verwirrung, Sorge, Angst und Hilflosigkeit machen sich breit. Wie geht es jetzt weiter? Was kann ich tun? Wie verhalte ich mich richtig?
Mit beinahe 1,6 Millionen Patienten in Deutschland ist Demenz eine Krankheit, die viele früher oder später, direkt oder indirekt betrifft. Es ergeben sich neue Herausforderungen, egal ob man sich für die Pflege verantwortlich sieht oder ob es nur einen gelegentlichen Kontakt gibt. Wichtig ist es, den Demenzkranken im Alltag zu unterstützen, ohne übermäßige Kontrolle auszuüben. Feste Regeln helfen dabei, den Tagesablauf geordnet abzuwickeln. Doch lassen Sie dem Patienten auch Selbstständigkeit und Eigenverantwortung, dort, wo es möglich ist. Denn genau diese Selbstständigkeit kann im Verlauf der Krankheit von unschätzbarem Wert für den Erkrankten werden.
Informieren Sie sich
Ausführliches Wissen um die Krankheit Demenz hilft dabei, Verständnis zu entwickeln und mit der neuen, ungewohnten Situation richtig umzugehen. Viele Artikel klären detailliert über alle Facetten der Krankheit auf, auch Schulungen und Informationszentren können Hilfestellung geben. Emotionen und Bedenken zu unterdrücken, kann dabei langfristig schädlich sein und eine psychische Belastung darstellen. Offener Umgang mit der Krankheit hilft hier, egal ob mit Freunden oder Verwandten, durch den Austausch mit anderen Betroffenen in Foren oder beim wöchentlichen Stammtisch.
Kommunikation als Schlüssel
Kommunikation mit Demenzkranken wird im Verlauf der Krankheit zunehmend schwierig. Die Fähigkeit zu kommunizieren geht verloren und normale Gespräche werden zu einer Herausforderung. Hier sind Verständnis und Geduld gefragt, auch wenn einige Situationen überfordern können. Mit diesen Tipps können Sie Konflikte im Gespräch vermeiden:
- Aussagen konkretisieren: Geben Sie genaue Handlungsanweisungen und stellen Sie Fragen, die klare und kurze Antworten ermöglichen.
- Sätze vereinfachen: Kurze und einfache Sätze sind für Demenzkranke leichter verständlich.
- Gesagtes wiederholen: So prägen sich wichtige Informationen besser ein.
- Verständnis fördern: Geben Sie durch zusätzliche Informationen Orientierung, um Verständnis zu schaffen.
- Aussagen unterstreichen: Mimik, Gestik und Körpersprache unterstützen das Gesagte.
- Hektik vermeiden: Lassen Sie dem Erkrankten Zeit, um die richtigen Worte zu finden.
Konflikte bewältigen
Die Krankheit Demenz lässt Betroffene oft unfreundlich und aggressiv handeln, was für das Gegenüber schmerzhaft und kränkend sein kann. Versuchen Sie diese Aussagen nicht persönlich zu nehmen. Die Handlungen des Erkrankten sind zumeist ein Zeichen von Hilflosigkeit und Unverständnis. Auch müssen Sie mit dieser Last nicht alleine leben. Hilfe von außen durch Freunde, Verwandte oder professionelle Pflegekräfte ist wichtig und zulässig. Nehmen Sie diese Hilfe an!
Gemeinsam schöne Momente erleben
Eine Demenzerkrankung beeinflusst viele Lebensbereiche. Im Umgang mit Demenzkranken ergeben sich Konfliktsituationen, doch auch die schönen Momente sollten nicht vernachlässigt, sondern gefördert werden. Die Erkrankten haben oft noch lebhafte Erinnerungen an Kindheit und Jugend. Fördern Sie diese freudigen Gedanken und Erlebnisse, ohne jedoch zu überfordern. Nehmen Sie dabei Rücksicht auf die körperlichen und mentalen Fähigkeiten des Erkrankten. Sportliche Aktivitäten und Ausflüge sowie gemeinsame Spiele sind tolle Möglichkeiten, gemeinsam Zeit zu verbringen. Auch das Anregen der Sinne kann für Glücksmomente sorgen, wie zum Beispiel vertraute Gerüche aus der Kindheit. Zeigen Sie Einfühlungsvermögen und erleben Sie gemeinsam noch viele wunderbare Momente.