Stimmungsschwankungen: welche Ursachen können dahinter stecken?

    Wohl jeder Mensch hat dann und wann unter Stimmungsschwankungen zu leiden, was vollkommen normal ist und niemandem Grund zur Besorgnis geben muss. Mal ist man traurig und niedergeschlagen, mal enthusiastisch und voller Lebensfreude, die Ursachen für Stimmungsschwankungen sind vielfältig und in der Regel abhängig von aktuellen Geschehnissen, die das Leben beeinflussen. Neben ganz normalen Stimmungsschwankungen, die Teil eines gesunden Gemütes sind, gibt es jedoch auch krankhafte Formen, die sowohl für die Betroffenen wie auch für das soziale Umfeld häufig mit einem erheblichen Leidensdruck einhergehen, weswegen eine ärztliche Behandlung teils unumgänglich ist.

    Die zwei Arten von Stimmungsschwankungen

    Nach Ansicht von Psychologen und Psychiatern muss grundsätzlich zwischen zwei Arten von Stimmungsschwankungen unterschieden werden: Neben der physiologischen Stimmungsschwankung, die als normal betrachtet wird, gibt es noch die pathologische Stimmungsschwankung, die ein krankhaftes Ausmaß besitzt. Normale Stimmungsschwankungen kann man beispielsweise häufig bei Pubertierenden beobachten oder bei Frauen während oder kurz nach der Schwangerschaft.

    Krankhafte, starke Stimmungsschwankungen wiederum sind bezeichnend für affektive Störungen oder für Drogen- und Medikamentensucht. Während normale Stimmungsschwankungen in der Regel nicht behandelt werden müssen, gilt es, dass pathologischen Stimmungsschwankungen Aufmerksamkeit geschenkt werden muss, da ansonsten eine gesundheitliche Verschlechterung möglich sein kann.

    Wie äußern sich Stimmungsschwankungen?

    Der Gedanke, jeder Mensch hätte immer ein ausgeglichenes Gemüt, ist prinzipiell falsch. Das emotionale Erleben ist mannigfaltig und reicht von einer tiefen Trauer, die einen Verlust des Lebenswillens beinhalten kann, bis zu einem intensiven Glücksgefühl, das wie ein Rausch die Wahrnehmung beeinflusst. Ein reichhaltiges emotionales Erleben spricht für einen normalen, ausgeglichenen Gesundheitszustand und ist kein Grund, sich Gedanken machen zu müssen. Sind die Schwankungen des emotionalen Befindens jedoch stark ausgeprägt und extrem wechselhaft, ohne dass ein möglicher Grund zu erkennen ist, wird von Fachleuten schnell eine Stimmungsschwankung diagnostiziert, die außerhalb der normalen Toleranz liegt. Eine überschwängliche Freude, die ohne Anlass innerhalb von wenigen Augenblicken wechselt in eine tiefe Betrübtheit, obwohl das äußere Leben des Betroffenen geordnet ist und emotionale, wie existenzielle Sicherheit bietet, stellt beispielsweise eine Schwankung dar, die Bedenken aufwirft.

    Mögliche Ursachen für Stimmungsschwankungen

    Die Ursachen für starke Stimmungsschwankungen sind vielfältig; sowohl harmlose Alltagssituationen können intensive, wechselnde Gemütsregungen auslösen wie auch schwere Krankheiten, die ohne Behandlung im schlimmsten Fall eine Gefahr für das Leben darstellen. Besonders Lebensphasen, die einen wechselnden Hormonhaushalt beinhalten, führen nicht selten zu Stimmungsschwankungen.

    Die Pubertät, eine Schwangerschaft oder die Wechseljahre einer Frau sind bezeichnend dafür, aber auch Männer sind häufig ab dem fünfzigsten Lebensjahr von Stimmungsschwankungen betroffen, da der Spiegel des männlichen Geschlechtshormons Testosteron zu sinken beginnt. Heilpflanzen, die eine beruhigende Wirkung haben, werden von vielen Betroffenen als angenehme Möglichkeit geschätzt, die Stimmungsschwankungen auf natürliche Art zu lindern.

    Neben Lebensphasen, die eine hormonelle Veränderung beinhalten, gibt es auch zahlreiche physische oder psychische Erkrankungen, die Stimmungsschwankungen auslösen. Relativ harmlos ist beispielsweise ein Magnesium- oder Vitaminmangel, ein Natriummangel oder ein zu niedriger Zuckerspiegel. Gewöhnlich müssen Betroffene ihre Ernährung umstellen oder Nahrungsergänzungsmittel einnehmen, um die Stimmungsschwankungen zu beheben.

    Des Weiteren können auch physische Krankheiten ein labiles Gemüt begünstigen, wie beispielsweise Multiple Sklerose, Parkinson, einer Leberzirrhose, Demenz, Krebs oder ein Gehirntumor. In diesen Fällen muss die Grunderkrankung behandelt werden, um die Stimmungsschwankungen zu beheben oder zu verbessern. Neben physischen Ursachen sind pathologische Stimmungsschwankungen häufig auf psychische Erkrankungen zurückzuführen. Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, an einem Zwang, einer Manie, einer Schizophrenie, einer Paranoia oder an einer Persönlichkeitsstörung, weisen in der Regel Stimmungsschwankungen auf, die je nach Erkrankung mal deutlicher, mal subtiler das Krankheitsbild bestimmen. Eine Behandlung bei einem Psychologen oder Psychiater ist unverzichtbar, um sowohl die ursächliche Krankheit zu verbessern wie auch die starken Stimmungsschwankungen, welche das Leben teils massiv beeinflussen. Neben einer medikamentösen Therapie hilft Betroffenen häufig auch eine Verhaltens- oder Gesprächstherapie, einen Ausweg aus ihrem Leiden zu finden.

    Die Häufigkeit von Stimmungsschwankungen

    Zur Häufigkeit von Stimmungsschwankungen gibt es derzeit keine gesicherten Zahlen, da sie vielfach nur begleitend in Erscheinung treten, weswegen sie nicht separat erfasst, diagnostiziert und behandelt werden. Nach Ansicht unabhängiger medizinischer Studien kann davon ausgegangen werden, dass fast jeder Mensch Phasen in seinem Leben hat, in denen mehr oder minder stark ausgeprägte Stimmungsschwankungen auftreten. In der Regel sind die Symptome nicht akut, weswegen kein Grund zur Besorgnis besteht. Leichte Beruhigungsmittel, die auf pflanzlichen Wirkstoffen beruhen, sind bereits ausreichend, um eine Besserung zu erreichen.

    Psychisch erkrankte Menschen, die beispielsweise unter Depressionen, Manien, Zwängen oder Süchten leiden, zeigen in der Regel fast immer pathologische Stimmungsschwankungen, die je nach aktueller Krankheitssymptomatik mal deutlicher, mal weniger ausgeprägt das Verhalten beeinflussen.

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