Stammzellentherapie zur Heilung von Krankheiten

    stammzellen-forschung heilung von krankheitenStammzellen gelten seit einigen Jahren als große Hoffnung der Medizin, denn aus ihnen lassen sich nahezu alle der über 300 menschlichen Zelltypen entwickeln. Dies gilt insbesondere für die embryonalen Stammzellen, die aus befruchteten menschlichen Eizellen gewonnen werden. Aber auch die sogenannten adulten Stammzellen bieten vielfältige Möglichkeiten im Rahmen der Wissenschaft, wenngleich sich aus ihnen lediglich verschiedene Zelltypen eines einzelnen Organs entwickeln lassen. Sie finden sich beispielsweise im Knochenmark, im Nabelschnurblut Neugeborener oder auch in der Bauchspeicheldrüse wieder. Ihr größter Vorteil besteht darin, dass sie bei Bedarf nicht abgestoßen werden, da sie dem eigenen Körper entnommen werden.

    Seit den 70er Jahren nutzen Ärzte bereits verschiedenste Stammzellentherapien, um Krankheiten zu behandeln. So ist beispielsweise die Behandlung von Leukämie und Lymphomen mithilfe von Stammzellen aus dem Knochenmark und dem Blut von Erwachsenen möglich und auch bei Herzinfarkt-Betroffenen werden teilweise adulte Stammzellen genutzt – obwohl diesbezüglich noch nicht völlig klar ist, warum und wie die Stammzellen wirken, nachdem sie in die Herzkranzgefäße gespritzt wurden, so zeigen Untersuchungen doch, dass sich an den entsprechenden Stellen neue Kapillaren bilden.

    Mögliche Anwendungsgebiete von Stammzellentherapien

    ·       Schlaganfälle

    Untersuchungen von Forschern des IZI deuten an, dass auch Schlaganfall-Patienten von den Stammzellen profitieren könnten. Die entstehenden neurologischen Ausfallerscheinungen konnten im Versuch mit Schafen und Ratten bereits wenige Tage nach einer Stammzellen-Transplantation erfolgreich minimiert werden.

    ·       Hautregeneration

    Auch die Hautregeneration könnte effektiv durch die Stammzellenforschung unterstützt werden, so beispielsweise bei schweren Verbrennungen. Bereits seit den 1970ern werden so mithilfe von Stammzellen Hauttransplantationen durchgeführt. Allerdings werden derzeit lediglich Patienten mit lebensgefährlichen Verbrennungen mit der Methode behandelt, zudem kann sie nur an wenigen Studienzentren praktiziert werden. Perfekt ist die Therapie jedoch noch nicht, denn die „neue“ Haut verfügt weder über Schweißdrüsen noch Haarfollikel.

    ·       Diabetes Typ 1

    Die Universität Würzburg konnte in der Vergangenheit Stammzellen aus der Bauchspeicheldrüse gewinnen und diese im Labor dazu weiterentwickeln, Insulin zu produzieren. Sofern die Methode eines Tages optimiert wird, könnten die lebenslangen Insulinspritzen damit der Vergangenheit angehören.

    Die Einlagerung von Nabelschnurblut als frühzeitige Vorsorge

    Seracell ist führend in der adulten Stammzellen Forschung und gilt seit dem Jahr 2002 als innovativer Anbieter von Stammzell- und Gewebetechnologie. Erst im November 2008 kam schließlich das Angebot der Einlagerung von Stammzellen hinzu, welches mithilfe hochmoderner Reinraumlabore und eines zertifizierten Kryo-Lagers realisiert wurde, in dem sowohl Nabelschnurblut als auch Zellpräparate eingelagert werden.

    Ziel der Einlagerung ist ein präventiver Schutz, denn im Grunde dienen die im Nabelschnurblut enthaltenen sehr jungen adulten Stammzellen als Baumaterial des Körpers. Im Gegensatz zu anderen adulten Stammzellen sind die aus dem Nabelschnurblut gewonnenen Zellen noch so jung, dass sie noch auf kein bestimmtes Gewebe festgelegt sind und sich demnach in unterschiedlichste Zelltypen des Körpers differenzieren können. Zudem sind sie unbelastet von Umwelteinflüssen und können sich besonders schnell teilen.

    Im Idealfall sollen die Stammzellen bei Bedarf ausgefallene oder geschwächte Funktionen des Körpers unterstützen, Selbiges gilt auch für Organe oder Gewebe, die sich in Teilen ergänzen ließen. Die Gewinnung der Stammzellen ist dabei übrigens vollkommen ungefährlich und äußert sich lediglich als kurze Entnahme direkt nach der Geburt.

    Die Wissenschaft steht noch am Anfang

    Das grundlegende Ziel der Stammzellenforschung ist demnach vor allem die Züchtung von Gewebe außerhalb des Körpers, um dieses gegebenenfalls bei einer Erkrankung oder dem Absterben zu ersetzen. Viele weitere Krankheitsbilder wie multiple Sklerose, Parkinson oder auch Rheuma und Alzheimer könnten künftig mithilfe von Stammzelltherapien behandelt werden, zu bedenken ist jedoch, dass die Forschung zum größten Teil noch am Anfang ihrer Entwicklung steht.

    Zu beachten ist darüber hinaus auch das Stammzellgesetz, welches ungeborenes Leben schützen soll. Als eines der heikelsten und wohl auch am meisten diskutiertesten Gesetze ist es Streitpunkt von Politikern und Bürgern und schränkt die Wissenschaft in ihren Methoden ein. So sorgt beispielsweise eine zentrale Ethikkommission dafür, dass strenge Richtlinien und Voraussetzungen eingehalten werden. Zuständig ist hier das Robert-Koch-Institut, welches beispielsweise die Einfuhr von Stammzellen aus dem Ausland genehmigt oder ablehnt.

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