Kaffee und Gesundheit: Ist Kaffee gesund oder ungesund?

    kaffee gesund oder ungesundUm den Genuss von Kaffee ranken sich so manche Mythen. Anhänger des Kaffees gehen davon aus, dass Kaffee die Gesundheit fördern kann. Kritiker sagen dem Genussmittel eher negative Eigenschaften nach. Doch was stimmt wirklich? Ist Kaffee gesund oder ungesund? Und besteht überhaupt ein Zusammenhang zwischen Kaffee und Gesundheit?

    Der Kaffeegenuss in Deutschland

    Das Kaffeetrinken weckt am Morgen die Lebensgeister, an einem anstrengenden Arbeitstag lädt es den Energiespeicher auf. Trinkt man den Kaffee in geselliger Runde, stärkt man gleichzeitig die Sozialkompetenz. Und obendrein scheint Kaffee die Verdauung anzuregen. Kein Wunder, dass viele Menschen sich für das Genussmittel Kaffee entscheiden. Etwa einen halben Liter von diesem Getränk nimmt jeder Deutsche täglich zu sich.

    Kritische Meinungen zum Kaffeegenuss

    Frühere medizinische Untersuchungen gingen von einem eher negativen Einfluss des Kaffees auf die Gesundheit aus. Unter anderem wurde vermutet, dass die Inhaltsstoffe dem Körper Wasser entziehen würden. Kaffee sollte außerdem den Blutdruck dauerhaft erhöhen. Nicht zuletzt wurden seine Röststoffe für die Entstehung von Krebs verantwortlich gemacht. All diese Thesen ließen sich jedoch inzwischen widerlegen.

    Was neueste Untersuchungen zum Kaffeegenuss ans Licht brachten

    Kaffee entzieht dem Körper keinesfalls Flüssigkeit, wenngleich er bei manchen Menschen leicht harntreibend wirkt. Dafür aber besteht das Getränk zum Großteil aus Wasser, welches der Körper Tag für Tag benötigt. Beim Kaffeetrinken kann man also eher von einer Flüssigkeitszufuhr als von einem Flüssigkeitsverlust sprechen.

    Dass Kaffee den Blutdruck erhöht, ist richtig. Verantwortlich dafür ist der Wirkstoff Koffein. Allerdings muss man differenzieren, denn zu einem Blutdruckanstieg kommt es nur für kurze Zeit. Dies erklärt auch die munter machende Wirkung nach dem Genuss einer Tasse Kaffee. Bei gesunden Menschen stellt der Kaffeegenuss in einem vernünftigen Maße keinesfalls eine Gefahr für den Blutdruck dar.

    Es stimmt auch nicht, dass Kaffee die Entstehung von Krebs fördert. Dafür wäre der Anteil der schädlichen Röststoffe viel zu gering. Selbst wenn jemand Unmengen Kaffee am Tag trinkt, reicht die Konzentration der Schadstoffe nicht aus, um im Körper als Gift zu wirken. An der Entstehung von Krebs sind viele Faktoren beteiligt. Kaffee ist es definitiv nicht.

    Positive Auswirkungen des Kaffees auf die Gesundheit

    Tatsächlich ist es eher so, dass sich der regelmäßige Genuss von bis zu 4 Tassen Kaffee am Tag positiv auf die Gesundheit auswirkt. Beispielsweise gehen Experten davon aus, dass Kaffee das Risiko zur Entstehung eines Diabetes mellitus vom Typ 2 senken kann. Allerdings muss das Getränk dann ohne Zucker und Milch getrunken werden. Schwarzer Kaffee enthält nämlich sehr wenige Kalorien. Wird es als Alternative zu zuckerhaltigen Getränken eingesetzt, reduziert es die Entwicklung einer Fettleibigkeit. Diese wiederum ist häufig der Auslöser für einen Diabetes mellitus. Eine andere Ursache könnte der Inhaltsstoff Chlorogensäure sein. Sie soll dafür verantwortlich sein, dass der Insulinspiegel konstant gehalten wird.

    Derselbe Inhaltsstoff wirkt auf den Körper gleichzeitig als Polyphenol. Stoffe dieser Art werden auch als Radikalfänger bezeichnet. Die Chlorogensäure trägt also dazu bei, dass freie Radikale noch schneller aus dem Körper beseitigt werden. In diesem Zusammenhang verweisen die Experten auch auf die Möglichkeit, dass der regelmäßige Kaffeegenuss das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen um über 10 Prozent senken kann.

    Neueste Experimente beschäftigten sich damit, ob Kaffee der Entstehung von Alzheimer vorbeugen kann. Die Ergebnisse belegen, dass diese Vermutungen richtig sind. Das im Kaffee enthaltene Koffein sorgt nämlich für den schnelleren Abbau von Eiweißablagerungen im Gehirn, sodass eine bessere Gedächtnisleistung erreicht wurde. Allerdings müsste man mindestens 5 Tassen schwarzen Kaffee pro Tag zu sich nehmen, um diesen Effekt wirklich zu bemerken.

    Ebenfalls präventiv soll das im Kaffee enthaltene Koffein gegen Parkinson wirken. Die genauen biochemischen Ursachen sind noch nicht geklärt. Vermutet wird, dass der Wirkstoff an diejenigen Rezeptoren im Gehirn andockt, die als Gegenspieler zu den Dopamin bildenden Zellen tätig sind.

    Für welche Personengruppen Kaffee weniger geeignet ist

    Wer unter starkem Bluthochdruck oder an Herz-Kreislauf-Erkrankungen leidet, sollte mit dem Kaffeegenuss vorsichtig sein. Die Inhaltsstoffe können nämlich verstärkt wirken, sodass die einst gefürchtete Blutdruckerhöhung auf Dauer tatsächlich eintreten könnte. Im Zweifelsfall ist es ratsam, den behandelnden Arzt zu befragen.

    Ebenso sollten Schwangere Kaffee nur in geringen Mengen genießen. Ob die Wirkstoffe negative Auswirkungen auf das Ungeborene haben, ist noch nicht eindeutig belegt. Einige Untersuchungen lassen vermuten, dass die Kinder von starken Kaffeetrinkerinnen leichter und kleiner sind als die von Koffein meidenden Müttern. Die These, dass das Kaffeetrinken das Risiko von Frühgeburten erhöht, konnte hingegen bisher nicht bestätigt werden.

    An neurologischen Erkrankungen leidende Personen sollten ebenfalls ihren Arzt befragen, ob der Genuss von Kaffee erlaubt ist und wenn ja, in welcher Menge. Es ist nämlich nicht auszuschließen, dass die verordneten Medikamente im Zusammenspiel mit dem Koffein verstärkt oder anders als erwartet wirken.

    Ist Kaffee also gesund oder ungesund?

    Letztlich kann davon ausgegangen werden, dass der Kaffeegenuss in Maßen bei gesunden Menschen unschädlich ist und sogar präventiv gegen die Entstehung von Krankheiten wirken kann. Einige Personengruppen hingegen sollten zur Anwendung dieses Getränks ihren Arzt befragen oder besser ganz verzichten.

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