Mögliche Gründe für Müdigkeit und Antriebslosigkeit

    müdigkeit und antriebslosigkeit

    Müdigkeit und Antriebslosigkeit sind zwei Symptome, die häufig Hand in Hand gehen. Sie gelten alleine als unspezifisches Symptom, können auch die einzige Erscheinung einer Grunderkrankung sein, bedeuten aber für den Betroffenen meist eine große Belastung. Ständige Müdigkeit ist bei manchen veränderten Zuständen des Körpers aber auch ganz normal und zu erwarten, etwa bei Schwangerschaft oder bei Gabe bestimmter Medikamente. Dennoch sollte jeder Fall von Abgeschlagenheit genauer untersucht werden, alleine schon aufgrund der Belastung im Alltag, die der Zustand für Betroffene bedeutet.

    Normale und veränderte Müdigkeit

    Die Verteilung von wachen Phasen und Müdigkeit ist altersabhängig und hängt auch von der Person und ihrem Lebensstil ab. Gerade Jugendliche und junge Erwachsene sollten nicht ständig müde sein – ihnen macht es nichts aus, am Wochenende bis spät in die Nacht unterwegs zu sein. Auch das bisherige natürliche Schlafverhalten spielt eine Rolle und ist der Messwert für Abweichungen.

    Veränderungen der Müdigkeit kann man daran erkennen, dass man früher müde ist als im Normalzustand, man kann abends nicht mehr so lange wie gewohnt wach sein und fühlt sich morgens nicht mehr so fit, kann womöglich nicht mehr zur gewohnten Uhrzeit aufstehen. Tagsüber kann ein Gefühl von Schlafmangel auftreten und man fühlt sich abgeschlagen, kann sich schwer konzentrieren und die Motivation leidet. Auch einen Leistungsknick kann man durch eine veränderte Müdigkeit und Abgeschlagenheit beobachten.

    Wann ist es normal, müde zu sein?

    Aus der Erkältungs- und Grippesaison kennt jeder das Gefühl von zunehmender Müdigkeit und Abgeschlagenheit. Viele Erkrankungen können dieses Symptom mit sich bringen – und das ist auch ganz naheliegend. Der Körper signalisiert damit, dass er diese zusätzliche Zeit der Erholung nutzen kann, um die Krankheit zu bekämpfen. Fast bei jeder schwerwiegenden Erkrankung tritt eine erhöhte Müdigkeit ebenfalls auf, manchmal wird sie durch die Gabe der notwendigen Medikamente noch verstärkt. Schläft man nicht entsprechend mehr, kommt tagsüber das Gefühl der Abgeschlagenheit noch hinzu. Harmlose Zustände wie eine Schwangerschaft oder eine Umstellung des Hormonhaushalts im zunehmenden Alter können ebenfalls für Müdigkeit sorgen, die bei manchen Betroffenen zur echten Beeinträchtigung im Alltag werden kann, aber dennoch nicht krankhaft oder bedenklich ist.

    Psychische Aspekte

    Es muss nicht immer eine körperliche Ursache hinter starker Müdigkeit stecken. Häufig ist sie ein Symptom von starker psychischer Belastung. Wer beispielsweise keinen Spaß mehr an der Arbeit hat oder sich sogar schon in einem frühen Stadium des Burn-out-Syndroms befindet, wird vermutlich feststellen können, dass er morgens nicht mehr aufstehen kann, nachts schläft und tagsüber mit Abgeschlagenheit reagiert. Psychischer Stress, der die Schlafqualität mindert, wird sich ebenfalls in verstärkter Abgeschlagenheit am Tag und früher Müdigkeit am Tagesende äußern. Zustände wie eine Winterdepression können sich natürlich ebenfalls auf diese Weise äußern, lassen sich aber ebenso leicht behandeln.

    Wann zum Arzt?

    Bei Müdigkeit und Abgeschlagenheit ist in vielen Fällen kein Arztbesuch notwendig, etwa bei einer Erkältung. Mögliche Begleitzustände, die starke Müdigkeit nach sich ziehen, sind aber Anlass, bei der nächsten Gelegenheit doch einen behandelnden Arzt auf die neue Erscheinung aufmerksam zu machen:

    • Schwangerschaft oder Geburt
    • psychische Belastungen oder Erkrankungen wie Depressionen
    • schwere oder chronische Erkrankungen, auch wenn sie in Behandlung sind
    • Medikamentengabe bzw. -umstellung eines bereits verabreichten Medikaments
    • starke Beeinträchtigung des Alltags durch die Müdigkeit

    Auch ohne eine dieser bekannten Ursachen von verstärkter Müdigkeit und Abgeschlagenheit ist der Arztbesuch anzuraten, wenn die Veränderung plötzlich aufgetreten ist und vielleicht gar keine erkennbare Ursache hat. Sehr starke Veränderungen, etwa wenn der Betroffene den ganzen Tag verschläft oder das Schlafverhalten vollkommen durcheinander geraten ist, rechtfertigen ebenfalls einen Arztbesuch. Grundsätzlich ist es natürlich nie falsch, auch nur auf Verdacht zum Arzt zu gehen, um abklären zu lassen, woher die veränderte Müdigkeit kommt.

    Was tun bei Müdigkeit und Antriebslosigkeit?

    Unabhängig von Ursache und Behandlung können Betroffene bei Müdigkeit und Antriebslosigkeit selbst viel tun, um eine Behandlung zu unterstützen. Vorsicht ist dabei gegeben, wenn man pflanzliche Mittel und alternative Methoden ausprobieren will, da deren Wirkstoffe mit einer medikamentösen Behandlung durch den Arzt Wechselwirkungen entwickeln können. Dies sollte immer mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden – auch, damit dieser weiß, was bereits versucht wurde und was vielleicht Erfolg gebracht hat.

    Grundsätzlich sollte man dem Gefühl von Müdigkeit nach Möglichkeit nachgeben und früher schlafen gehen, kann dafür aber versuchen, auch früher aufzustehen. Vor allem in den helleren Jahreszeiten bekommt man so mehr Tageslicht – und das wirkt sich ähnlich wie ein Psychopharmakon auf die Müdigkeit aus.

    Gesunde Ernährung und eine Umstellung des Lebensstils hin zu mehr frischen Lebensmitteln und sanfter Bewegung helfen ebenfalls, den Antrieb wieder zu bekommen und besser schlafen zu können. Je mehr man beobachtet, was hilft und was nicht, desto besser kann man entscheiden, den Körper selber zu unterstützen und genau die Dinge zu unternehmen, die für besseren Schlaf und eine erhöhte Schlafqualität sorgen.

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