Angst vor dem Zahnarzt – was kann man dagegen tun?

    Bohrer, Meißel, Schweißausbrüche: Millionen Deutsche haben Angst vor dem Zahnarzt. Das muss nicht sein. Psychologen geben Tipps, wie der Gang zum Arzt leichter wird.

    Zum Zahnarzt zu gehen, ist für viele Deutsche ein Graus – laut einer Studie sind es über zwölf Millionen. Sie leiden unter einer Zahnarztphobie und vermeiden aus Angst jahrelang eine Praxis. Die Gründe sind oft dieselben: Schlimme Erlebnisse während der Kindheit, Angst vor der Spritze und den Schmerzen. Einige haben auch in der Familie erlernt, dass ein Zahnarztbesuch mit Schmerzen gleichzusetzen ist, obwohl sie niemals negative Erfahrungen erlebt haben. Die Zahnarztpraxis zu meiden, kann jedoch gesundheitliche Folgen nach sich ziehen.

    Ablenkung mit Musik

    Gesundheitliche Schäden wie Karies und Parodontose können unbemerkt entstehen, wenn wichtige Kontrolluntersuchungen fehlen. Anstatt sich vom Arzt helfen zu lassen, leiden Phobiker lieber unter ihren schlechten Zähnen. Im schlimmsten Fall schämen sie sich so sehr, dass sie sogar ihre Umwelt meiden und sich isolieren. Dabei gibt es Möglichkeiten, die Angst vor Bohrer und Co. auszutricksen.

    Eine Möglichkeit ist, einen Zahnarzt aufzusuchen, der eine zusätzliche Ausbildung als Psychotherapeut hat. Diese sind dank des World Wide Web leicht zu finden. Bei die-zahnarztempfehlung.com beispielsweise werden Fachmänner aufgelistet, die von Patienten empfohlen wurden. Die Zahnärzte mit psychotherapeutischer Ausbildung bereiten ihre Patienten in kleinen Schritten auf die Behandlung vor. Wenn es dann so weit ist, lenken sie von Bohrer und Meißel ab. Das geschieht mit Musik oder einem Film. Beides übertönt die Bohrgeräusche und lenkt die Konzentration auf das Nebengeschehen. Musik in der Frequenz jenseits der 7.000 Hertz sorgt zudem für eine beruhigende Stimmung. Das sind Töne, wie sie im Mutterleib gehört werden.

    Verhaltenstherapie

    Die Ablenkung funktioniert leider nicht bei allen Menschen. In diesem Fall raten Zahnmediziner zu einer Verhaltenstherapie. In circa 30 Therapiestunden wird versucht, die Angst dauerhaft zu bekämpfen. Zuerst beginnt man mit einer progressiven Muskelrelaxation sich zu entspannen. Danach wird analysiert, woher die Angst kommt. Dabei wird gelernt, die Furcht einflößende Situation zu meistern. Im letzten Schritt wird das Gelernte in die Tat umgesetzt. Zur Beruhigung ist der Therapeut bei der Behandlung anwesend.

    Helfen weder Ablenkung noch Verhaltenstherapie, ist die Vollnarkose eine letzte Möglichkeit. Das ist jedoch nicht ganz ungefährlich. Wenn der Phobiker voll narkotisiert wird, steigt das Risiko von Nachblutungen. Ein weiterer Nachteil: Mit dem chemischen Angstlöser kann der Arzt den Patienten zwar behandeln, die Phobie vor dem Zahnarzt ist aber noch lange nicht gelöst.

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