Behandlung von Diabetes Typ 1
Bei der Behandlung dieser Form von Diabetes, die derzeit noch nicht heilbar ist, geht es in erster Linie darum, die Lebensqualität wieder so gut wie möglich zurückzugewinnen.
Konventionelle Insulintherapie
Früher wurde Diabetespatienten zweimal täglich eine hohe Dosis Insulin verabreicht, um einerseits den Grundbedarf abzudecken und andererseits den Mahlzeitenbedarf mit einzukalkulieren. Nach den Mahlzeiten ist jedoch ein höherer Insulinbedarf nötig, damit der Blutzucker wieder abgebaut werden kann. Weil es noch dazu ein stark wirkendes Insulin ist, kommt es öfter zu Unterzuckerungen und unter Umständen sind bei dieser Therapievariante bis zu drei Frühstücksmahlzeiten nötig. Diese konventionelle Insulintherapie wird heute nur mehr sehr selten angewandt, da der Patient einen strikten Tagesablauf einhalten muss und eine eventuell nötige Anpassung der Insulintherapie langwierig ist.
Intensivierte Insulintherapie
Bei der moderneren Therapiemethode werden ein bis zwei Dosen eines lang anhaltenden Insulins gespritzt, damit der Grundbedarf möglichst gut abgedeckt ist. Zusätzlich wird zu den Mahlzeiten ein „Soforthilfeprogramm“ gespritzt. Dieses Insulin wirkt schnell und kurz. Der Vorteil in dieser Therapie liegt darin, dass der Zeitpunkt der Mahlzeiten frei gewählt werden kann und sich der Patient nicht an fixe Essenszeiten halten muss. Der individuell angepasste Insulinbedarf ermöglicht eine bessere Lebensqualität, erfordert aber ein hohes Maß an Selbstverantwortung. Die regelmäßige Blutzuckermessung ist bei dieser Therapie unverzichtbar.
Inselzellentherapie
Forscher arbeiten mit Hochdruck daran einen Weg zu finden, um die körpereigene Insulinproduktion wieder anzukurbeln. Hierbei werden gespendete Inselzellen in die Leber transplantiert, um den Insulingrundbedarf möglichst wiederherzustellen. Durch die begleitende Medikamententherapie, die wie bei jeder anderen Transplantation nötig ist, sind aber starke Nebenwirkungen inklusive und die Inselzellentherapie wird derzeit nur angewandt, wenn es häufig zu lebensbedrohlichen Unterzuckerungen kommt. Dazu kommt, dass Langzeiterfolge noch nicht genügend erforscht sind. Für die Zukunft ist es allerdings ein großer Schritt in Richtung vollständiger Heilung der Diabetes Typ 1.
Was Sie selbst zur Behandlung von Diabetes Typ 1 beitragen können
Auf eine spezielle Ernährung müssen Sie im Gegensatz zu Diabetes Typ 2 nicht achten. Sie sollte aber in Hinblick auf die häufigsten Folgeerkrankungen des Herz-Kreislaufsystems möglichst ausgewogen sein und wenig industrialisierten Zucker und tierische Fette enthalten.
Sport beeinflusst den Verlauf von Diabetes Typ 1 ebenfalls nicht, aber er dient der seelischen Ausgeglichenheit und hilft dabei den Stress abzubauen, der möglicherweise durch die Lebensumstellung entsteht. Wichtig ist dabei aber mit einem Arzt die Trainingseinheiten zu besprechen, damit die Insulinverabreichungen auf die Belastung abgestimmt werden können.
Behandlung von Diabetes Typ 2
Bei dieser Form der Diabetes können die Patienten selbst sehr viel zu einer Verbesserung beitragen, weil sie auf einen falschen Lebensstil zurückzuführen ist. Wird die Diagnose bereits im Anfangsstadium gestellt, ist je nach Alter sogar eine vollständige Heilung möglich. Gefordert ist hier der Patient selbst, denn er alleine hat es in der Hand in Zukunft gesund zu leben und die Blutzuckerwerte zu senken. Außerdem kann nur so die Verabreichung von Insulin hinausgezögert und die Lebensqualität erhalten bleiben.
Bewegung
Das Ziel bei der Behandlung von Diabetes ist regelmäßige sportliche Betätigung ohne das Herz zu überfordern. Anfangs genügt es, so oft als möglich zu Fuß zu gehen. Kontinuierlich wird dann die Belastung gesteigert und die Aktivität ausgedehnt. Für die Ausdauersportarten ist ein Pulsmesser hilfreich, damit man die Kontrolle darüber hat, dass man zwar „ins Schwitzen, aber nicht aus der Puste“ kommt. Damit es nicht eintönig wird, kann man ohne Weiteres verschiedene Sportarten kombinieren und nach einiger Zeit zusätzlich mit Krafttraining beginnen. Im Optimalfall trainiert man an fünf Tagen in der Woche für mindestens eine halbe Stunde.
Spielerisch werden so auch die überflüssigen Kilos abgebaut, ohne eine strenge Diät einhalten zu müssen.
Die Ernährung spielt eine wesentliche Rolle
Niemand muss Angst haben, dass er bei der Diagnose Diabetes gänzlich auf Süßes verzichten muss, aber das gewohnte Essverhalten sollte doch grundsätzlich überdacht werden.
Viel Gemüse, Vollkorn und Ballaststoffe sind nun die Grundbausteine der Mahlzeiten. Fleisch und andere tierische Fette reduziert man am besten auf ein Minimum, als ob sie ein Dessert wären, das man sich nur zu besonderen Anlässen gönnt.
Bewegt man sich auch zusätzlich, ist der Körper ohnehin auf komplexe Kohlehydrate und hochwertige Eiweißquellen angewiesen.
Limonaden und andere zuckerhaltige Getränke werden durch ungesüßte Kräutertees und Mineralwasser ersetzt und auch auf den regelmäßigen Genuss von Alkohol sollte man seiner Gesundheit zuliebe verzichten, denn der enthält jede Menge Zucker.
Nach ein paar Wochen hat sich der Körper an die Umstellung gewöhnt und es machen ihm nun auch süße Belohnungen nichts mehr aus. Ein kleines Stück Torte oder ein Glas Rotwein ab und zu sind dann wieder erlaubt.