Es gibt weltweit schätzungsweise 30 Millionen Menschen, bei denen die Demenzerkrankung noch nicht diagnostiziert wurde. Oft zu spät – wenn große Teile des Gehirns bereit zerstört wurden – wird die allgemein verbreitetste Form der Demenz die Alzheimerkrankheit (Morbus Alzheimer) erkannt. Verschiedene Anzeichen können auf den Gedächtnisschwund hinweisen.
Wer Dinge vergisst, muss nicht immer an Alzheimer leiden. Allerdings sollte man die fehlenden Erinnerungen nicht auf die leichte Schulter nehmen – vor allem wenn man im hohen Alter immer häufiger vergisst. Denn viele Menschen vergessen Dinge, weil sie krank sind und unter einer unheilbaren Demenzkrankheit leiden. Von dem fortschreitenden Absterben der Gehirnzellen ist vor allem die ältere Generation betroffen. Alzheimer’s Disease International zufolge erkrankt bei den über 80-Jährigen jeder Fünfte an Alzheimer. Bei den über 65-Jährigen ist jeder Zwanzigste betroffen.
Im Endstadium ist 24-Stunden-Betreuung nötig
Die Demenzerkrankung Morbus Alzheimer verändert sich mit ihrem Verlauf: Am Angang finden sich die Patienten in ihrer vertrauten Umgebung nicht mehr zurecht. Später werden sie völlig hilflos. Im Endstadium können sie sich an nichts mehr aus der fernen und nahen Vergangenheit erinnern. Ist die Krankheit sehr stark fortgeschritten, müssen die Betroffenen 24 Stunden am Tag betreut werden – in Pflegeheimen oder von Pflegekräften von Zuhause aus.
Obwohl Alzheimer unheilbar ist, kann die Erkrankung frühzeitig erkannt werden und mit der geeigneten Therapie verlangsamt werden. Die Organisation ADI gibt betroffenen Familienangehörigen eine Hilfestellung. Sie hat eine Liste mit Symptomen veröffentlicht: Das abnehmende Kurzzeitgedächtnis ist oft das erste Erkennungszeichen. Wenn sich der Patient nicht mehr an Begegnungen erinnern kann, die erst stattgefunden haben, sollte man hellhörig werden. Oft wissen Betroffene auch nicht mehr, in welcher Reihenfolge sie sich anziehen müssen.
Alzheimer-Patienten vergessen Wörter
Von Morbus Alzheimer betroffene Demenzkranke vergessen zudem einfache Wörter wie „Schuhe“ und benutzen dafür Umschreibungen wie „das für die Füße“. Auch Orientierungslosigkeit kann ein Anzeichen sein. Wer nicht sofort weiß, welcher Wochentag gerade ist, muss nicht unbedingt an Alzheimer leiden. Erkennen Betroffene jedoch ihre Wohnung nicht mehr wieder, ist das kein gutes Zeichen. Alzheimer-Patienten behalten auch nicht mehr den Überblick über ihre Verpflichtungen und vergessen Rechnungen zu bezahlen.
Ein weiteres Erkennungszeichen ist die Verwirrtheit: Menschen mit Alzheimer-Demenz können Dinge nicht mehr zuordnen. So stecken sie die Armbanduhr in den Kühlschrank und die Fernbedienung in den Kleiderschrank. Sehr schlimm wird Alzheimer, wenn der Patient seine Persönlichkeit ändert oder antriebslos wirkt. Verliert der Betroffene noch das Interesse an sozialen Kontakten und alten Hobbys, ist es ratsam einen Arzt aufzusuchen. Je früher ein Arzt konsultiert wird, desto effektiver kann mit Medikamenten gegen diese Form der Demenz vorgegangen werden.