Nicht umsonst gilt es, sich im Falle einer Erkältung oder eines grippalen Infektes zu schonen und die Erkrankung am besten vom Bett aus auszukurieren. Leider kommt genau das bei den meisten von uns in der Hektik des Alltags viel zu kurz. Nicht nur die lieben Kollegen, auch wir selbst schleppen uns krank zur Arbeit, weil es dort noch so viele Dinge zu erledigen gibt.
So viel Selbstlosigkeit in allen Ehren, sie birgt auch gesundheitliche Nachteile. Nicht nur, dass unter Umständen die ganze Abteilung krank wird, die Risiken der Verschleppung der Erkältung werden von den meisten unterschätzt. Schlimmstenfalls kann es einem Selbst gehen, wie manchen Leistungssportlern, die einfach tot umfallen.
Wie kommt es zu einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis)?
Doch wie kommt es dazu, dass sich der Herzmuskel entzündet? Wer an seine letzte Erkältung zurückdenkt, der erinnert sich vielleicht an die Faustregel, kommt drei Tage, bleibt 3 Tage und geht drei Tage. Nach etwa 10 Tagen sollte daher alles überstanden sein. Diejenigen, die in dieser Zeit keinen Gang zurück schalten merken spätestens dann, dass sich die Erkältungssymptome noch über die genannten 10 Tage hinaus zeigen. Die Folge ist häufig ein sogenannter „Superinfekt“. Klassische Beispiele dafür sind Entzündungen der Nasennebenhöhlen und der Stirnhöhlen. Auch die Kieferhöhlen können betroffen sein, was besonders unangenehme Folgen haben kann, nämlich dann, wenn die Infektion wegen nicht erfolgter Behandlung „durchbricht“. Auch eine Bronchitis ist häufig das Resultat einer nicht gründlich auskurierten Erkältung. Die genannten Erkrankungen können sogar chronisch werden.
Warum ist eine Herzmuskelentzündung so tückisch und gefährlich?
Schlimmstenfalls können sich selbst das Hirn und der Herzmuskel entzünden. Während eine Hirnentzündung von Kopfschmerzen begleitet wird, ist eine Herzmuskelentzündung besonders tückisch, da die Symptome anfangs nur sehr schwach auftreten und für den Laien gar nicht zu erkennen sind. Anzeichen einer Entzündung des Herzmuskels sind:
- Herzrasen
- Müdigkeit
- Leistungsschwäche
- Atemnot
- Fieber
- Schmerzen in der Brust
Etwa die Hälfte der Erkrankten erholt sich von einer Herzmuskelentzündung vollständig, Behandlung vorausgesetzt. In einer Vielzahl von Fällen kommt es zu einer chronischen Herzmuskelentzündung, die als Autoimmunerkrankung gilt. Der Körper richtet sich gegen sich selbst. Direkte Folge hiervon können Herzrhythmusstörungen sein, die mit Medikamenten behandelt werden müssen. Mediziner sagen, dass es in sehr seltenen Fällen zum Tod kommt. Dennoch sollte niemand die Gefahr einer Herzmuskelentzündung auf die leichte Schulter nehmen.