Panikstörung – Panikattacken: Therapiemöglichkeiten

    Eine erfolgreiche Therapie der Panikstörung stützt sich auf mehrere Säulen, um dem Patienten einerseits zu ermöglichen, mit den auslösenden Faktoren umgehen und andererseits die körperlichen Reaktionen auf die Stressmomente kontrollieren zu lernen. Nach der Diagnose kommt in der akuten Phase meist eine Kombination aus Psychotherapie und medikamentöser Behandlung zum Einsatz. Zeigen diese Maßnahmen den gewünschten Erfolg, können die Medikamente abgesetzt werden und der Patient kann die Angstmomente und Symptome im Rahmen einer langfristigen Therapie oder durch gezielte Selbsthilfemaßnahmen bewältigen.

    Antidepressiva in der Therapie der Panikstörung

    In der schulmedizinischen Behandlung von Angstzuständen und Panikattacken kommen vor allem jene Präparate zum Einsatz, die unter den Bezeichnungen Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer und SSRI bekannt sind. Wirksame Arzneistoffe, die sich in der Therapie der Panikstörung erfolgreich bewähren, sind vor allem Citalopram, Paroxetin, Sertralin, Clomipramin und Fluoxetin, die zur Gruppe der Antidepressiva gezählt und unter verschiedenen Namen vertrieben werden.

    Zu Beginn der Behandlung werden Antidepressiva meist in geringer Dosierung verschrieben, um die Effekte der Nebenwirkungen so gering wie möglich zu halten und dem Patienten die Möglichkeit zu geben, sich langsam an die Wirkungsweise zu gewöhnen. Im Regelfall beginnen Antidepressiva in der Behandlung von Angststörungen nach einigen Wochen, ihre Wirkung zu entfalten. Um Gewöhnungseffekte oder gar eine Abhängigkeit des Patienten zu vermeiden, die mit erneuten Panikattacken bei Absetzen des Arzneimittels einhergehen können, wird die medikamentöse Behandlung nur wenige Monate lang durchgeführt. Die Dosis wird Schritt für Schritt wieder reduziert, um das Risiko für unangenehme Entwöhnungseffekte und Nebenwirkungen wie Schwindelgefühle oder Übelkeit so gering wie möglich zu halten.

    In leichten Fällen können homöopathische Präparate, die durch einen erfahrenen Heilpraktiker oder Arzt verschrieben werden, die Einnahme von Antidepressiva ersetzen. Je nach Ausprägung und Ursachen der Panikattacken haben sich in der sanften Behandlung vor allem die Arzneistoffe Aconitum C7, Gelsemium C9, Arsenicum album C15 und Ambra grisea C15 erfolgreich bewährt.

    Psychotherapeutische Behandlung von Panikattacken

    Begleitend zur medikamentösen Behandlung setzt eine kognitive Psychotherapie ein, die dem Patienten in der Anfangsphase nach und nach vermitteln soll, dass Angst und Panikattacken normale Emotionen und Vorgänge sind, die nicht mit lebensgefährlichen Zuständen einhergehen. In der Fachsprache wird dieser Therapieansatz als „Entkatastrophisieren“ bezeichnet und soll eine Umstrukturierung der kognitiven Fähigkeiten des Patienten erzielen. Dabei werden festgefahrene Denkmuster, die eine Angst um das eigene Leben auslösen, geändert und in positive Gedankengänge umformuliert. Gleichzeitig lernen die Betroffenen im Zuge der Therapie einer Panikstörung, die meist auch nach Absetzen der Medikamente über einen längeren Zeitraum beibehalten wird, mithilfe spezieller Übungen, sich an die individuellen körperlichen Symptome, die mit der Panikattacke einhergehen, umzugehen und diese abzubauen.

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    Zu den Techniken, die dabei angewandt werden, zählen Atemübungen, gezielte Entspannungsverfahren, starke körperliche Beanspruchung oder intensive Bewegungsabläufe. Liegen der Panikstörung bestimmte Situationen oder Orte zugrunde, kann eine Konfrontationstherapie helfen. Der behandelnde Therapeut wird gemeinsam mit dem Patienten die gemiedenen Orte wie Menschenansammlungen, öffentliche Einrichtungen oder einen Aufzug aufsuchen und vor Ort praktische Übungen zur Stressbewältigung einstudieren.

    Eigene Maßnahmen zur Bewältigung einer Panikstörung

    Patienten können einiges dazu beitragen, den Erfolg einer Psychotherapie zu sichern und den Alltag zu bewältigen. Betroffene sollten sich zusätzlich zu den Therapieeinheiten einer Selbsthilfegruppe anschließen, um Erfahrungen mit Menschen zu teilen, die Ähnliches erleben. Auch autogenes Training und Atemübungen sowie Selbsthilfeprogramme, die im Internet erhältlich sind oder als App aufs Smartphone geladen werden können, helfen, mit den Symptomen umzugehen. Wichtig ist, die mit der Angst verbundenen Situationen im Alltagsleben keinesfalls zu meiden und die erlernten Techniken immer bewusst einzusetzen, wenn eine Konfrontation mit möglichen Angstauslösern bevorsteht.

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