Starkes Schwitzen bei Übergewicht

    Übergewicht kann die Ursache für verschiedenste Krankheiten und Beschwerden sein. Bei sportlichen Aktivitäten sind Betroffene physisch häufig weniger belastbar und ermüden schneller als Normalgewichtige. Da auch das Herz-Kreislauf-System unter der Belastung leidet, geraten viele Übergewichtige bei körperlicher Anstrengung schnell in Atemnot.

    Eine typische Begleiterscheinung von Übergewicht ist außerdem ein vermehrtes Schwitzen. Dieses tritt nicht nur bei Bewegung, Stress oder hohen Temperaturen auf. Auch in Ruhesituationen oder bei scheinbar harmlosen Aktivitäten wie beispielsweise beim Essen sind Schweißausbrüche nicht selten. Bei solch einem krankhaften Schwitzen spricht man von einer Hyperhidrose. Da die übermäßige Schweißproduktion vielen Betroffenen unangenehm und peinlich ist, schränkt sie Übergewichtige häufig zusätzlich ein.

    Starkes Schwitzen – eine psychische Belastung

    Adipositas (Fettleibigkeit) belastet den menschlichen Körper – aber auch die Psyche. Viele Übergewichtige leiden unter dem sozialen Druck von Schönheitsidealen und BMI-Empfehlungen. Wenn durch das Übergewicht auch noch die körpereigene Thermoregulation gestört ist und es zu häufigen, starken Schweißausbrüchen kommt, ist dies für Betroffene eine zusätzliche psychische Belastung. Eine klatschnasse Stirn oder Schweißflecken auf der Kleidung sind dabei noch das kleinere Übel: Tritt zusätzlich noch Schweißgeruch auf, ist dies für Betroffene besonders unangenehm. Viele Übergewichtige fühlen sich deshalb in der Öffentlichkeit unwohl und ziehen sich aus ihrem sozialen Umfeld zurück.

    Aber nicht nur tagsüber, auch nachts können Schweißattacken auftreten. Neben nasser Kleidung und Bettdecken kann übermäßiger Nachtschweiß auch das Schlafverhalten stören und die im Schlaf stattfindende körperliche Erholung beeinträchtigen.

    Was hilft gegen übermäßiges Schwitzen?

    Eine krankhafte, übermäßige Schweißproduktion ist schwer zu behandeln. Dennoch können Betroffene die Intensität der Schweißausbrüche selbst reduzieren, indem beispielsweise auf schweißtreibende Lebens- und Genussmittel verzichtet wird. Dazu gehören vor allem scharfe Gewürze wie Chili oder Pfeffer, heiße Suppen und Getränke sowie Alkohol.
    Auch bei der Kleiderwahl ist Vorsicht geboten: Kleidung sollte möglichst locker sitzen und aus natürlichen, atmungsaktiven Materialien wie Baumwolle bestehen. Unter eng auf der Haut anliegender Kleidung ist das Schwitzen dagegen vorprogrammiert. Darüber hinaus sind Schweißflecken auf hellen Stoffen schlechter zu sehen als auf dunklen und sind deshalb zum Tragen in der Öffentlichkeit von Vorteil. Für den Sport gibt es spezielle Funktionskleidung, welche die Feuchtigkeit nach außen leiten und Schweißgeruch weniger binden. Geeignete Waschmittel, die speziell für Sportbekleidung entwickelt wurden, sind zur Reduzierung von Gerüchen besonders zu empfehlen. Um nächtliche Schweißattacken zu lindern, sollte man ebenfalls auf luftige Schlafbekleidung achten und eine leichte Bettdecke benutzen.

    Bei starken Beschwerden der Hyperhidrose ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Starkes Schwitzen kann sehr viele, auch krankhafte Ursachen haben. Ein Arzt kann den Auslöser der übermäßigen Schweißausschüttung bestimmen und eine geeignete Behandlung vorschlagen.

    Was langfristig hilft: Die Gewichtsreduktion

    Adipositas ist häufig die Ursache einer krankhaften, übermäßigen Schweißproduktion. Daher ist die Abnahme des Körpergewichts die erste Maßnahme, um eine Hyperhidrose zu behandeln. Bei starkem Übergewicht sollte vor einer Diät ein Arzt hinzugezogen werden.

    Generell ist es wichtig, das Gewicht langsam zu senken: Ziel sollte immer sein, Essgewohnheiten sowie den Lebensstil dauerhaft zu ändern, um das Normalgewicht zu erreichen, aber vor allem auch zu halten. Idealerweise sollten Ernährung, Bewegung und Lebensführung aufeinander abgestimmt werden.

    Für den Start in ein neues Leben sollten Sie Folgendes beachten:

    • Eine Ernährungsumstellung sollte von Dauer sein. Wer nur für einen begrenzten Zeitraum Diät hält und anschließend wieder isst wie vorher, dem droht der Jo-Jo Effekt: Das abgenommene Gewicht – und noch zusätzliche Kilos – sind schnell wieder auf der Waage. Daher sind radikale, einseitige und stark einschränkende Diäten oft nur für eine kurzfristige Gewichtsabnahme weniger Kilos geeignet. Bei einer dauerhaften Ernährungsumstellung müssen alle Diät-Regeln und Verbote aber auch langfristig eingehalten werden. Generell empfiehlt es sich, die Ernährung auf fettarme und ballaststoffreiche Lebensmittel umzustellen. Günstig sind viel Obst, Gemüse und Vollkornprodukte. Wichtig ist es darüber hinaus, viel zu trinken und auf kalorienarme Getränke auszuweichen. Wasser, Tees und verdünnte Fruchtsäfte (Mischungsverhältnis 1:10) sind dabei optimal geeignet.
    • Neben der Ernährungsumstellung sollte die körperliche Aktivität Schritt für Schritt gesteigert werden. Vorsichtig kann mit leichten Ausdauersportarten wie Nordic Walking oder schnellem Spazierengehen begonnen werden. Vorteilhaft sind vor allem Sportarten, die im Wasser stattfinden: Schwimmen, Aqua Jogging und Co. belasten die Gelenke kaum, haben aber durch den Wasserdruck zusätzlich positive Effekte auf die Gefäße und Muskulatur. Beim Sport sollten Sie sich realistische Ziele setzen und es nicht gleich zu Beginn mit dem Trainingsprogramm übertreiben. Wichtig ist es, dauerhaft Spaß an der gewählten Sportart zu finden.
    • Mit einer Verhaltenstherapie können ungünstige Verhaltensweisen in neue, positive Verhaltensweisen umgelernt werden. Wer zum Beispiel zu plötzlichen, unkontrollierbaren Fressattacken neigt, lernt hierbei, die Auslöser zu erkennen und neue Wege, das gestörte Essverhalten zu umgehen. So können eingefahrene Verhaltensmuster durchbrochen und langfristige Erfolge erzielt werden.

    Starten Sie in einen neuen Lebensrhythmus, reduzieren Sie Ihr Körpergewicht und unterstützen Sie Ihre allgemeine Fitness und Gesundheit. So können Sie auch übermäßiges Schwitzen nach und nach in den Griff bekommen, bis der Körper zu einer normalen Schweißbildung zurückkehrt.

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