Zahnfleischbluten: welche Ursachen können dahinterstecken?

    Blutendes Zahnfleisch ist ein sehr häufig auftretendes Symptom. Bereits Zweidrittel aller Neunjährigen in Deutschland leiden unter einem Vorstadium einer Zahnfleischentzündung. Knapp 75 % aller Erwachsenen zeigen ein leichtes bis mittelschweres Krankheitsbild und 20 % weisen eine schwere Form der Parodontitis auf. Ein frühzeitiges Aufspüren der individuellen Ursache für das Zahnfleischbluten und eine konsequente Behandlung helfen dabei, einen möglichen Zahnverlust im späten Stadium der Erkrankung zu verhindern.

    Typische Ursachen für Zahnfleischbluten

    Die Ursachen für Zahnfleischbluten sind vielseitig. Meist begründet es sich jedoch in einer mangelhaften Mundhygiene. Wenn die Zähne nicht richtig geputzt werden, können sich Keime sehr stark vermehren. Nahrungsreste zwischen sowie auf den Zähnen offerieren den Bakterien optimale Bedingungen. Der bakterielle Belag wird auch als Plaque bezeichnet und ist zu Beginn nur schwer erkennbar. Die Keime vermehren sich jedoch stark und geben Toxine sowie Säuren ab, die schließlich das Zahnfleisch beeinträchtigen. Neben einer nicht hinreichenden Mundhygiene können auch schwere Krankheiten die Ursache sein. Dazu gehört ein geschwächtes Immunsystem wie bei AIDS oder Leukämie. Zudem können chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus der Grund sein.

    Wann besteht ein erhöhtes Risiko für Zahnfleischbluten?

    Einige Menschen können trotz einer guten Mundhygiene blutendes Zahnfleisch haben. Die Wahrscheinlichkeit auf eine bakteriell bedingte Zahnfleischentzündung erhöht sich, wenn eine Mundatmung besteht oder ein geringer Speichelfluss vorhanden ist. Des Weiteren provozieren ein hoher Nikotingenuss, eine ungünstige Ernährung, verstärkter Stress sowie eine bestehende Schwangerschaft das Risiko, entzündetes Zahnfleisch auszubilden.

    Gelegentlich können zudem Medikamente der Auslöser sein. Dazu zählen unter anderem Arzneimittel gegen Epilepsie, Blutdrucksenker und Medikamente, die das Immunsystem unterdrücken. Falls sich dieser Verdacht bestätigt, muss der behandelnde Arzt auf den negativen Einfluss auf die Zahngesundheit angesprochen werden. Manchmal lassen sich die Medikamente austauschen. Ein Vitamin-C-Mangel gehört zwar auch zu den Ursachen für Zahnfleischbluten, tritt aber in den Wohlstandsstaaten der Welt nur selten auf.

    Nicht nur das Zahnfleisch blutet

    Wenn das Zahnfleisch entzündet ist, ist es gerötet und leicht angeschwollen. Außerdem blutet es gelegentlich, was besonders beim Zähneputzen oder beim Essen bestimmter Lebensmittel vorkommt. Wenn die Entzündung über einen längeren Zeitraum besteht, geht das Zahnfleisch schließlich langsam zurück. Die Zähne erscheinen so länger und die Zahnhälse liegen frei. Schmerzen bestehen zu Beginn nicht, aber bei einer chronischen Entzündung kann sich Zahnschmerz bemerkbar machen. Dieser geht häufig mit einem starken Mundgeruch einher. Bei sehr schweren Verläufen treten schließlich weitere Symptome auf wie die Bildung von Eiter unter dem Zahnfleisch. Aufgrund der Entzündung können die umliegenden Lymphknoten anschwellen. Ferner kann die Entzündung auf die Mundschleimhaut übergreifen.

    Der Gang zum Arzt kann notwendig sein

    Eine Zahnfleischentzündung ist harmlos, wenn sie sich innerhalb einer Woche bessert. Bleibt das Krankheitsbild bestehen, ist ein Gang zum Zahnarzt ratsam. Dieser kann meist bereits mit einem Blick in den Mund eine Diagnose erstellen. Gelegentlich misst er zudem mit einer feinen Sonde, wie stark die Zahnfleischentzündung ausgeprägt ist. In Ausnahmefällen kommen zudem weitere Verfahren wie eine Röntgenuntersuchung zum Einsatz. Des Weiteren kann ein Speicheltest nachweisen, ob eine reduzierte Speichelfließrate die Entzündung bewirkt hat. Neben der Symptombehandlung geht der Zahnarzt somit auch auf die Ursachen für Zahnfleischbluten ein.

    Tipps zur Vorbeugung und Behandlungsmöglichkeiten einer Zahnfleischentzündung

    Mit einer regelmäßigen und gründlichen Mundhygiene ist es möglich Zahnfleischbluten zu entgegnen. Dies bedeutet, dass die Zähne mindestens zweimal pro Tag für rund drei Minuten geputzt werden sollten. Das Putzen erfolgt im Idealfall circa 30 Minuten nach jeder Mahlzeit. Dadurch werden die Beläge beseitigt und somit eine Ausbreitung der Bakterien reduziert. Ein Zahnarzt kann hilfreiche Hinweise zur richtigen Zahnputztechnik geben. Unterstützend können ferner Zahnseide, Zahnhölzchen oder Zahnzwischenraumbürstchen eingesetzt werden, mit denen auch enge Zahnzwischenräume gründlich von Essensresten befreit werden. Ergänzt werden sie durch medizinische Mundspüllösungen und Zungenschaber, die zusätzlich ein Bakterienwachstum verhindern. Hierbei ist zu beachten, dass einige Präparate nur temporär angewendet werden sollten.

    Ein weiterer Bestandteil des Zahnpflegeprogramms sind Zahnarztbesuche, die mindestens zweimal pro Jahr erfolgen sollten. Im Rahmen dieser Arzttermine können der Zahnbelag und der Zahnstein entfernt werden. Hilfreich ist ferner eine professionelle Zahnreinigung, die von einer zahnärztlichen Fachkraft durchgeführt wird. Bei dieser Behandlung werden die Zähne unter maschinellen Einsatz sehr gründlich gereinigt, glatt poliert und anschließend mit einem fluoridhaltigen Lack versiegelt. Dadurch wird das Gebiss nicht nur sauber, sondern auch neue Beläge bleiben schwieriger haften.

    Weitere Maßnahmen für ein gesundes Zahnfleisch

    Zu den weiteren Maßnahmen für ein gesundes Zahnfleisch gehört der reduzierte Konsum von zuckerhaltigen Lebensmitteln. Auch Wein oder Fruchtsaft können aufgrund der enthaltenen Säure den schützenden Zahnschmelz negativ beeinflussen. Ein gutes Immunsystem beugt ebenfalls einer Zahnfleischentzündung vor. Um dieses zu verbessern, ist die Reduktion von Stress und ausreichender Schlaf ratsam. Außerdem helfen eine gesunde Ernährung und ein Verzicht auf Nikotin.

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