Arteriosklerose: Anzeichen, Verlauf und Behandlungsmöglichkeiten

    In den westlichen Industrienationen sterben die meisten Menschen an den Folgen einer Arteriosklerose. Die Erkrankung entwickelt sich jedoch schleichend und verursacht lange Zeit keinerlei Symptome. Die mit der Erkrankung einhergehenden Gefäßablagerungen verhindern allmählich, dass Blut in ausreichenden Mengen durch die Arterien in die Organe fließen kann. Dadurch sinkt deren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung kontinuierlich. Im Anfangsstadium der Erkrankung kann der Organismus dies verkraften, ohne dass die Patienten Beschwerden bemerken. Diese treten erst auf, wenn die betroffenen Organe an erheblichem Sauerstoffmangel leiden.

    Die meisten Menschen, die an Arteriosklerose leiden, werden durch im Rahmen körperlicher Belastungen auftretende Schmerzen auf die Erkrankung aufmerksam. Diese entstehen, da die Leistungsfähigkeit der Muskulatur durch den Sauerstoffmangel abnimmt. Im Frühstadium verschwinden die Schmerzen in Ruhepausen schnell wieder.

    Da sich die Plaques sehr langsam vergrößern, kann lange Zeit vergehen, in der die Beschwerden kaum zunehmen. Der chronische Sauerstoffmangel führt jedoch unweigerlich dazu, dass die Muskeln immer weniger belastbar werden und dadurch beginnen, auch in Ruhephasen stark zu schmerzen. Die Ablagerungen in den Gefäßen brechen häufig auf, was mit einer Ablösung von kleinen Klumpen einhergeht. Diese können, bedingt durch den Weitertransport im fließenden Blut, zu einer Verstopfung von Arterien an verschiedensten Stellen führen. Die Folgen sind eine drastisch reduzierte Sauerstoff-Versorgung der betroffenen Körperbereiche und ein allmähliches Absterben von Zellgewebe.

    Verlauf und mögliche Folgen einer Arteriosklerose

    Grundsätzlich können sich die Plaques in allen Arterien entwickeln und in unterschiedlichen Bereichen des Körpers zu gefährlichen Gefäßverengungen und Sauerstoffmangel im Gewebe führen. Allerdings werden Arteriosklerosen besonders häufig im Gehirn und Herzen, im Becken, am Hals und in den Beinen beobachtet. Abhängig von der Lokalisation der Gefäßschädigungen treten unterschiedliche Beschwerden auf, die teilweise lebensbedrohliche Erkrankungen zur Folge haben.

    Weit verbreitete Folgen von Arteriosklerosen im Bereich der Herzmuskulatur sind koronare Herzerkrankungen. Ein typisches Krankheitsbild ist die sogenannte Angina pectoris, die mit Schmerzen und einem Enge-Gefühl in der Brust einhergeht. Sterben Zellen im Bereich der Herzmuskulatur ab, geht dies oft mit einem akuten Koronarsyndrom – einem lebensbedrohlichen Herzinfarkt – einher.

    Eine Arteriosklerose, die im Gehirn oder in der Halsschlagader zu einem Gefäßverschluss führt, verursacht in vielen Fällen einen Schlaganfall. Abhängig davon, in welchem Bereich des Gehirns Zellen aufgrund von chronischem Sauerstoffmangel absterben, kann dies aber auch lediglich negative Auswirkungen auf das Gedächtnis oder die geistige Leistungsfähigkeit haben. So ist auch eine vaskuläre Demenz eine mögliche Folge einer Arteriosklerose im Gehirn.

    Entstehen die Plaques in den Beinarterien, treten in der Waden- und Oberschenkelmuskulatur Schmerzen auf, die sich im Verlauf der Erkrankung allmählich verstärken. Im fortgeschrittenen Stadium sind Nekrosen, also Absterben von Gewebe, nicht auszuschließen. Chronische Nierenschwächen und Nierenversagen sowie Erektionsstörungen sind ebenfalls weit verbreitete Folgen einer Arteriosklerose. In solchen Fällen hat sich die Erkrankung im Bereich der Nieren beziehungsweise des Beckens entwickelt. Da die Ablagerungen auch zu Erweiterungen und Dehnungen der Gefäßwände führen können, entstehen an den betroffenen Stellen häufig sackförmige Ausbeulungen. Mediziner sprechen in solchen Fällen von sogenannten Aneurysmen.

    Auch ein Aneurysma kann lange Zeit unbemerkt bleiben, da es keine Beschwerden verursachen muss. Kommt es allerdings zu einem Riss, sind innere Blutungen zu erwarten, die lebensbedrohlich sind. Die Aussackungen erhöhen zudem das Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln, die als Thrombosen die Blutversorgung von lebenswichtigen Organen unterbinden können. Dies kann abhängig von der Lokalisation ebenfalls zu einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt führen. Auch eine Lungenembolie ist eine mögliche Folge von durch Arteriosklerose verursachten Aneurysmen.

    Die richtige Ernährung zum Schutz vor Arteriosklerose

    Eine ausgewogene Ernährung mit hoher Nährstoffdichte leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt elastischer Blutgefäße bis ins hohe Alter. Eine besondere Bedeutung kommt in diesem Zusammenhang den Omega-3-Fettsäuren zu. Diese essentiellen Nährstoffe reduzieren Entzündungsprozesse im Körper und verhindern, dass sich Plaques an den Gefäßwänden ablagern und Blutgerinnsel bilden. Eine hocheffektive Maßnahme zur Vorbeugung von Gefäßerkrankungen ist daher der regelmäßige Verzehr von fettem Seefisch aus Wildfang sowie Leinöl und Nüssen.

    Polyphenole sind sekundäre Pflanzenstoffe, die im Körper eine stark entzündungshemmende Wirkung entfalten. Dadurch schützen sie nachweislich davor, dass sich die Plaques in den Gefäßen ablagern und diese verengen. Studien ergaben, dass in diesem Zusammenhang vor allem das Catechin EGCG hocheffektiv ist. Diese stark antioxidative Substanz ist in grünem Tee enthalten.

    Durch seine anregende Wirkung ist grüner Tee, ganz gleich ob in Form getrockneter Blätter oder als Matcha-Pulver, als Alternative zu Kaffee empfehlenswert. Bereits zwei bis drei Tassen täglich können langfristig vor der Entstehung von Gefäßerkrankungen schützen, denn grüner Tee senkt die Blutfettwerte, verbessert die Durchblutung und weitet die Gefäße.

    Viele Lebensmittel enthalten Substanzen, die einen positiven Einfluss auf die Blutfettwerte ausüben und eine schädliche Oxidation von Cholesterin im Blut verhindern. Werden diese in den täglichen Speiseplan integriert, leisten sie einen wertvollen Beitrag zum Erhalt gesunder und elastischer Blutgefäße. Zu diesen Lebensmitteln zählt pektinhaltiges Obst wie Äpfel, Grapefruits und Pampelmusen.

    Der regelmäßige Verzehr von Kichererbsen bewirkt eine beschleunigte Ausscheidung der Gallensäure, die damit einhergeht, dass auch überschüssiges Cholesterin abgebaut wird. Blattgemüse ist reich an Vitamin E und Folsäure, die der Entstehung von Plaques und Blutgerinnseln effektiv entgegenwirken. Insbesondere Spinat und Mangold sind in diesem Zusammenhang zu empfehlen. Auch erhitzte Tomaten tragen zu einem hochwirksamen Schutz vor Arteriosklerose bei, da sie hohe Mengen an antioxidativem Lycopin enthalten.

    Eine Ernährung, die die Gefäße langfristig elastisch hält, ist zudem ballaststoffreich und beinhaltet tägliche Portionen von roten oder dunklen Beeren. Im Winter sollten alle Arten von Kohlgemüse regelmäßig auf dem Speiseplan stehen, da sie Entzündungsprozesse in den Blutgefäßen stoppen.

    Als wahres Wundermittel gegen Arteriosklerose gilt Knoblauch. Das Gewürz regt die Stickstoffproduktion an, schützt dadurch das Herz und macht die Blutgefäße dehnbar. Untersuchungen haben gezeigt, dass der tägliche Verzehr von Knoblauch die Größe von Ablagerungen in den Gefäßen um bis zu vierzig Prozent reduzieren kann.

    Wirksame Maßnahmen gegen eine Arteriosklerose

    Da die Erkrankung vorrangig durch falsche Ernährungsgewohnheiten und einen ungesunden Lebensstil verursacht wird, ist eine konsequente Änderung derselben die wichtigste Grundvoraussetzung für den Erfolg einer Therapie. Die Prognose einer Arteriosklerose hängt wesentlich davon ab, ob alle Risikofaktoren gezielt abgestellt werden. Die Maßnahmen, die zur Vorbeugung der Arteriosklerose empfohlen werden, beeinflussen auch den Verlauf der Erkrankung positiv.

    Durch den langfristigen Verzicht auf Nikotin, hohe Mengen an Alkohol und nährstoffarme Lebensmittel, Fertiggerichte und tierische Fette können Betroffene der Ausbreitung und Verschlechterung einer Arteriosklerose gezielt entgegenwirken.

    Die oben genannten Lebensmittel, die einen wesentlichen Beitrag zur Vorbeugung dieser Erkrankung leisten, können bei regelmäßigem Verzehr auch einen teilweisen Rückgang der Symptome bewirken. Bei sonst gesunden Menschen ist es sogar möglich, eine beginnende Arteriosklerose nur mit gezielten Änderungen der Lebensgewohnheiten in den Griff zu bekommen. Regelmäßige Bewegung in Form von langen Spaziergängen oder Gymnastik sowie ein ausgewogener Speiseplan sind eine effektive und nebenwirkungsfreie Maßnahme zur ganzheitlichen Reduktion der Plaques in den Blutgefäßen. Mediziner empfehlen Patienten, viermal pro Woche etwa dreißig Minuten dauernde sportliche Betätigung in den Alltag einzubauen.

    Regelmäßigkeit der Bewegung ist bei Arteriosklerose deutlich wirksamer als intensive Trainingseinheiten, die zu Überanstrengung führen. Die hier genannten Maßnahmen können nicht nur zu einem Rückgang der Symptome einer Arteriosklerose beitragen, sondern auch zu einer nachhaltigen Reduktion von Übergewicht und einem geringeren Risiko, an Diabetes oder Krebs zu erkranken.

    Schulmedizinische Behandlungsmöglichkeiten

    Befindet sich die Krankheit in einem fortgeschrittenen Stadium oder kann durch Änderungen der Lebensgewohnheiten keine Besserung bewirkt werden, stehen unterschiedliche schulmedizinische Therapiemöglichkeiten zur Verfügung. Die Art der Behandlung hängt von der Ausprägung der Gefäßverengungen, der Lokalisation der Plaques sowie der Beschaffenheit der inneren Organe ab.

    Medikamente

    In den meisten Fällen, wenn der Patient noch keinen Schlaganfall oder Herzinfarkt erlitten hat, wird der behandelnde Arzt zunächst eine medikamentöse Behandlung vorschlagen. Die Arzneistoffe, die in der Therapie einer Arteriosklerose zum Einsatz kommen, zielen je nach Wirkstoff darauf ab, den Blutdruck zu regulieren, die Flüssigkeitsausscheidung zu fördern und die Fließeigenschaften des Blutes zu verbessern. Gleichzeitig wird der Arzt Medikamente verschreiben, die die Cholesterinwerte senken und möglichen Begleiterkrankungen wie Diabetes oder Gicht entgegenwirken.

    Um den Blutdruck zu normalisieren, stehen Arzneistoffe aus den Gruppen der ACE-Hemmer, der AT1-Antagonisten, der Kalzium-Antagonisten und Beta-Blocker zur Verfügung. Diuretika führen zu einer vermehrten Flüssigkeitsausscheidung und bewirken dadurch eine Reduktion des Blutvolumens und in weiterer Folge eine Senkung des Blutdrucks.

    Um das Blut zu verdünnen und dadurch seine Fließeigenschaften zu verbessern, kommen vorwiegend Rheologika und Gerinnungshemmer auf Basis von Acetylsalicylsäure, Dipryridamol oder Clopidogrel zum Einsatz. Statine beeinflussen die körperlichen Prozesse, die der Bildung von Cholesterin zugrunde liegen. Alle hier genannten Medikamente sind mit teils erheblichen Nebenwirkungen verbunden und können äußerst negative Auswirkungen auf das Wohlbefinden und die allgemeine Gesundheit haben.

    Chirurgische und invasive Behandlung

    Zeigt die medikamentöse Behandlung keinen Erfolg oder ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten, können operative Eingriffe oder invasive Therapiemaßnahmen zur Beseitigung der Gefäßverengungen in Erwägung gezogen werden.

    Im Rahmen einer Angioplastie werden die Arterien mithilfe eines Ballons gedehnt und mit röhrenförmigen Netzen stabilisiert. Blutgerinnsel können durch eine sogenannte Thromektomie entfernt werden. Im Endstadium einer Gefäßerkrankung oder bei einem Aneurysma ist eine Bypass-Operation, also die Überbrückung mit einer künstlichen Gefäßprothese, in den meisten Fällen unvermeidbar.

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