Analfissur: Ursachen und Symptome

    Was ist eine Analfissur?

    Als Analfissur oder Afterriss bezeichnet man einen länglichen Riss an der Innenhaut des Analkanals, der mit starken Schmerzen, Blutungen und Juckreiz einhergeht. Die Ursachen einer Analfissur ergeben sich aus einem Zusammenspiel mehrerer Faktoren. In den meisten Fällen ist der Riss in der empfindlichen Schleimhaut des Analkanals, der den Abschluss des Enddarms markiert, zwischen einem halben und wenigen Zentimetern lang. Neben Hämorrhoiden stellen solche Wunden die häufigsten Erkrankungen des Enddarms dar. Die Symptome einer Analfissur deuten entweder als sekundäre Anzeichen auf eine Grunderkrankung hin oder können in akuter Ausprägung als Folge verschiedener mechanischer Faktoren auftreten.

    Mögliche Ursachen einer Analfissur

    Anhand der Ursachen der Analfissur wird zwischen mehreren Arten der Erkrankung unterschieden. Die primäre Ausprägung dieser Verletzung gilt als eigenständige Krankheit, die sich in akuten oder chronischen Symptomen der Analfissur äußern kann.

    Akute Analfissur
    Ein akuter Afterriss, der bei ausbleibender Behandlung oft in die chronische Form übergeht, kann durch unterschiedliche Faktoren ausgelöst werden. Die Ursachen einer Analfissur akuter Ausprägung liegen meistens in einer mechanischen Dehnung des Analkanals, die durch die Passage von hartem und dickem Stuhl entsteht. Daher gehören Verstopfung und ein forcierter Stuhlgang zu den Hauptauslösern eines Analrisses. Eine Dehnung des Enddarmbereichs und in weiterer Folge eine Verletzung im Bereich des Afters können auch als Folgen von sexuellen Praktiken wie Analverkehr und das Einführen von Gegenständen oder Händen in den Analbereich auftreten.

    Chronischer Durchfall, bedingt durch Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes kann den Analkanal ebenfalls langfristig reizen und die Entstehung einer Fissur begünstigen. Allerdings reichen mechanische Faktoren alleine nicht aus, um eine solche Verletzung im Bereich des Afters auszulösen. Meist liegen die Ursachen der Analfissur in einer Kombination von mechanischen Einflüssen und Gewebsschwächen. Wenn beispielsweise die Arterie, die in den Enddarm führt, nicht ausreichend verzweigt ist, kann eine ausreichende Durchblutung des Gewebes nicht gewährleistet werden, wodurch die Schleimhaut und Innenhaut im Analkanal an Elastizität verlieren und grundsätzlich anfälliger für Verletzungen werden.

    Sekundäre Analfissur
    Ein sekundärer Afterriss tritt als Folge oder Begleiterscheinung einer Grunderkrankung auf. In solchen Fällen können die Symptome der Analfissur auf verschiedene Infektionskrankheiten wie etwa eine HIV-Infektion, Tuberkulose, von Herpes-Simplex-Viren verursachte Krankheiten oder Syphilis hindeuten. Eine Infektion des Enddarms, eine sogenannte Kryptitis begünstigt die Entstehung eines Afterrisses ebenfalls. Selten treten solche Fissuren als Folge von verschiedenen Tropenkrankheiten wie etwa der sogenannten Orientbeule oder von Pilzinfektionen wie der Histoplasmose auf.

    Chronische Entzündungen des Verdauungstraktes wie beispielsweise Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa können ebenfalls das Auftreten eines Afterrisses begünstigen. Die Symptome einer sekundären Analfissur treten oft als Folge von Krebserkrankungen wie Leukämie oder eines Analkarzinoms auf, können aber auch durch eine Chemotherapie und die Einnahme bestimmter Medikamente verursacht werden.

    Symptome einer Analfissur

    Ein akuter Afterriss macht sich in erster Linie durch starke stechende oder brennende Schmerzen bemerkbar, die während des Stuhlgangs auftreten und anschließend mehrere Stunden anhalten können. Diese Schmerzen werden nicht selten von leichten Blutungen hellroter Farbe während des Stuhlgangs begleitet und können auch mit starkem Juckreiz einhergehen. Eine instinktive Anspannung des Schließmuskels als Reaktion auf die Schmerzen führt dazu, dass der Stuhl nur in dünner Form abgegeben werden kann.

    Die Betroffenen erleben die schmerzhaften Symptome der Analfissur oft so heftig, dass sie vor jedem nächsten Toilettengang eine große Angst empfinden und nach Wegen suchen, diesen zu unterdrücken oder zu erleichtern. Viele Patienten leiden daher unter Verstopfung, die die Wunde zusätzlich reizt. Andere Betroffene versuchen sich mit Abführmitteln zu helfen, die jedoch nur das Gegenteil bewirken. Durch Abführmittel werden nämlich zusätzliche Stuhlgänge induziert, die die betroffene Schleimhaut angreifen und zu einer Verlangsamung des Heilungsprozesses führen.

    Ist der Afterriss nach maximal acht Wochen nicht verheilt, sprechen Mediziner von der chronischen Form der Erkrankung, die durch eine Narbe an der betroffenen Stelle entsteht und mit der Bildung eines immer wieder neu aufreißenden Geschwürs einhergeht. Die Symptome einer chronischen Analfissur sind daher durch schubweise auftretende Beschwerden gekennzeichnet. Diese lassen in der Regel immer wieder nach und werden in erster Linie dann ausgelöst, wenn sich die Konsistenz des Stuhls verändert und härter beziehungsweise flüssig wird.

    Ein weiteres Anzeichen der chronischen Ausprägung der Erkrankung ist starkes Nässen des Geschwürs. In manchen Fällen tritt als Folge einer chronischen Fissur ein erhöhter Druck in den Schließmuskeln auf, der langfristig zu einer Verengung des gesamten Analkanals führen kann. Als mögliche Langzeitfolgen einer chronischen Fissur können an der betroffenen Stelle verdickte Hautfalten, sogenannte Vorpostenfalten entstehen. Auch gutartige Verwachsungen wie wuchernde Hautwalle oder Analfibrome können sich im Bereich um die Verletzung herausbilden, wenn diese nicht vollständig verheilt. Solche sekundären Symptome einer chronischen Analfissur sind zwar nicht gefährlich, erschweren jedoch eine ausreichende Hygiene in diesem Bereich.

    Risikofaktoren

    Obwohl Risse der Analschleimhaut in jedem Alter auftreten können, sind in den meisten Fällen Menschen im Alter zwischen dreißig und vierzig Jahren von diesen kleinen, aber schmerzhaften Verletzungen betroffen, wobei Männer etwas häufiger erkranken als Frauen. Vor allem Personen, die oft unter Hämorrhoiden leiden, sind einem hohen Risiko ausgesetzt, einen Afterriss zu entwickeln, da sie zu Gewebsschwäche im Bereich des Analkanals und Afters neigen und die Innenhaut ihres Enddarms bereits Vorschädigungen aufweist.

    Berufsbedingtes langes Sitzen ist als auslösender Faktor ebenso zu nennen wie bestimmte sexuelle Vorlieben. Stoffwechselerkrankungen wie etwa Laktoseintoleranz oder andere Lebensmittelallergien gehen oft mit chronischem Durchfall einher, der das Risiko erhöht, einen Afterriss zu erleiden. Eine ballaststoffarme Ernährung ruft in den meisten Fällen Verstopfung hervor, die zu den hauptsächlichen Ursachen einer Analfissur zählt.

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